Kosmologie: China startet Forschungssatelliten DAMPE
Der Start des Dark Matter Particle Explorer (DAMPE) erfolgte um 1:12 Uhr MEZ am 17. Dezember 2015 vom chinesischen Weltraumbahnhof Jiuquan. Der Satellit erreichte eine rund 500 Kilometer hohe Umlaufbahn mit einer Bahnneigung von 97 Grad zum Erdäquator. DAMPE soll nun für rund drei Jahre detaillierte Messdaten über die energiereiche Strahlung aus dem Kosmos gewinnen. Der Satellit registriert hochenergetische Gammastrahlung sowie Elektronen und Partikel der kosmischen Strahlung. Dies geschieht, um der Natur der noch immer rätselhaften Dunklen Materie auf die Spur zu kommen. Woraus diese besteht, ist nach wie vor unbekannt; bislang lassen sich nur ihre gravitativen Einflüsse auf die gewöhnliche Materie nachweisen. DAMPE wurde gemeinsam von Forschungseinrichtungen in China, Italien und der Schweiz entwickelt und gebaut. Unter anderem war die Abteilung für Kernphysik und Partikel der Universität Genf am Bau der Hauptdetektoren beteiligt.
An Bord des rund 1900 Kilogramm schweren Satelliten befinden sich mehrere Detektoren, welche die Energie und die Zusammensetzung der Partikel der kosmischen Strahlung bestimmen können. Dabei wird auch die Einfallsrichtung der Teilchen ermittelt. DAMPE, nach dem Start auch Wukong nach einem Affenkönig aus einer chinesischen Sage genannt, hat eine bislang unerreichte Empfindlichkeit. Für Elektronen und Photonen liegt der Messbereich zwischen 5 Gigaelektronvolt und 10 Teraelektronvolt, die Messgenauigkeit bei 800 Gigaelektronvolt beträgt ein Prozent. Kosmische Strahlung kann DAMPE im Bereich von 100 Gigaelektronvolt bis 100 Teraelektronvolt registrieren. Dabei ermittelt der Satellit die Richtungen, aus der die Partikel die Erde erreichen, bis auf etwa ein zehntel Grad genau.
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