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Tianwen-1: Chinas Raumschiff ist auf dem Weg zum Mars

Die Rakete »Langer Marsch 5« hat gehalten. Donnerstagfrüh brachte sie die chinesische Raumsonde »Tianwen-1« auf Kurs Richtung Mars. Dort soll sie nicht nur kreisen, sondern landen.
Das Foto zeigt den Start von »Tianwen-1«.

Chinas »Tianwen-1« ist am Morgen des 23. Juli gestartet. Damit ist erstmals eine Mission zu einem anderen Planeten von chinesischem Boden abgehoben. Das Ziel: der Mars.

Etwa acht Monate lang wird Tianwen-1 nun unterwegs sein. Wenn alles nach Plan verläuft, schwenkt die Sonde dann für einige Wochen in eine Umlaufbahn ein, um schließlich mit Hilfe von Bremsraketen und einem Airbag auf der Oberfläche aufzusetzen. Die Landung soll zwei, drei Monate nach der Ankunft erfolgen.

Der Start war wegen der Rakete mit Spannung erwartet worden. Bei der Entwicklung der neuen, leistungsstarken Rakete vom Typ »Langer Marsch 5« hatte es einige Fehlschläge gegeben. Außerdem ist die Mission zum Mars riskant, weil die Landung als besonders gefährlich gilt. Rund die Hälfte aller bisherigen Versuche anderer Nationen sind schon schiefgegangen.

China wagt, was sich niemand zuvor getraut hat

Das Raumschiff besteht aus einem Orbiter, einem Landegerät und einem Gefährt, das etwa so groß wie ein kleiner Golfwagen ist. Der 240 Kilogramm schwere Rover soll 90 Marstage lang, etwa drei Monate auf der Erde, die Oberfläche erforschen.

Keine andere Raumfahrtnation hat bei ihrem ersten Marsvorhaben wie China gleich eine Landung mit einem Rover versucht. Der Name »Tianwen-1« lässt sich frei mit »Fragen an den Himmel« oder »Suche nach himmlischer Wahrheit« übersetzen und ist einem antiken chinesischen Gedicht entlehnt.

Die erste unabhängige chinesische Marssonde ist einer von drei Flügen zum Mars im Sommer 2020. Weil Mars zwischen Juli und August der Erde am nächsten ist, ist das Startfenster besonders begehrt. So eine Konstellation gibt es nur alle zwei Jahre. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben bereits mit Hilfe einer japanischen Rakete die erste arabische Marssonde ins All geschickt. Sie soll allerdings nicht landen. Als Nächstes planen die USA mit ihrem Helikopter-Rover »Perseverence« eine Landung auf dem Roten Planeten.

(dpa/asw)

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