Der Wirkstoff Chondroitin, der häufig bei Arthrose zur Schmerzlinderung eingesetzt wird, ist vermutlich wirkungslos. Das ergab eine Metastudie aus der Schweiz.

Mediziner um Peter Jüni von der Universität Bern hatten zwanzig klinische Studien zur Wirksamkeit von Chondroitin mit insgesamt 3846 Patienten ausgewertet. Nach ihrer Analyse war die Qualität der einzelnen Chondroitin-Studien sehr unterschiedlich. Während kleinere Testreihen aus den frühen 1990er Jahren eine mäßige bis bis starke schmerzlindernde Wirkung zeigten, konnten jüngere und umfangreichere Untersuchungen keinen Unterschied zu Scheinmedikamenten feststellen. Da hierbei jedoch vor allem Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium getestet wurden, wollen Jüni und seine Kollegen nicht ausschließen, dass Chondroitin bei leichter Arthrose eine gewisse Wirkung zeigen könnte.

Arthrose gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparats. Durch Verschleiß, Überbeanspruchung oder auch falsche Ernährung geht die Knorpelschicht der Knie- oder Hüftgelenke zu Grunde, sodass die Knochen unmittelbar aneinander reiben. Starke Schmerzen und Gelenksteifheit sind die Folge. Das Polysaccharid Chondroitinsulfat, ein Hauptbestandteil des Knorpels, soll diese Schmerzen lindern. (aj)