Humangenetik: Chromosomeninversion sorgt für höhere Fruchtbarkeit bei Europäern
Genetiker haben eine uralte Mutation im menschlichen Erbgut entdeckt, die für eine leicht angestiegene Fruchtbarkeit sorgt. Es handelt sich um eine so genannte Inversion, bei der ein längeres DNA-Stück im Chromosom umgekehrt eingebaut ist.
Die Forscher um Hreinn Stefansson von deCODE Genetics haben die Inversion, die etwa 900 000 Basenpaare auf Chromosom 17 betrifft, zunächst bei Isländern gefunden. Das Pharmaunternehmen versucht, das Erbgut der isländischen Bevölkerung möglichst umfassend zu analysieren, um hier nach genetischen Ursachen von Krankheiten zu suchen.
Weitere Untersuchungen zeigten, dass die H2 genannte Inversion bei etwa zwanzig Prozent der europäischen Bevölkerung vorkommt, aber nur bei sechs Prozent der Afrikaner und fast überhaupt nicht bei Asiaten.
Chromosomeninversionen haben meist schädliche Konsequenzen; H2 scheint jedoch auf das einzelne Individuum keinen Einfluss auszuüben. Im Gegenteil: Da die Träger der Mutation im Schnitt 3,2 Prozent mehr Kinder pro Generation haben als die übrige Bevölkerung, gehen die Forscher davon aus, dass sich die Inversion im Laufe der Evolution weiter verbreiten wird.
Nach Schätzung der Genetiker trat H2 vor drei Millionen Jahren auf. Sie ist damit weit älter als der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens, der vermutlich erst vor 150 000 Jahren auftauchte, und könnte sogar das auf 2,5 Millionen Jahre geschätzte Alter der Gattung Homo überschreiten.
Die Forscher um Hreinn Stefansson von deCODE Genetics haben die Inversion, die etwa 900 000 Basenpaare auf Chromosom 17 betrifft, zunächst bei Isländern gefunden. Das Pharmaunternehmen versucht, das Erbgut der isländischen Bevölkerung möglichst umfassend zu analysieren, um hier nach genetischen Ursachen von Krankheiten zu suchen.
Weitere Untersuchungen zeigten, dass die H2 genannte Inversion bei etwa zwanzig Prozent der europäischen Bevölkerung vorkommt, aber nur bei sechs Prozent der Afrikaner und fast überhaupt nicht bei Asiaten.
Chromosomeninversionen haben meist schädliche Konsequenzen; H2 scheint jedoch auf das einzelne Individuum keinen Einfluss auszuüben. Im Gegenteil: Da die Träger der Mutation im Schnitt 3,2 Prozent mehr Kinder pro Generation haben als die übrige Bevölkerung, gehen die Forscher davon aus, dass sich die Inversion im Laufe der Evolution weiter verbreiten wird.
Nach Schätzung der Genetiker trat H2 vor drei Millionen Jahren auf. Sie ist damit weit älter als der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens, der vermutlich erst vor 150 000 Jahren auftauchte, und könnte sogar das auf 2,5 Millionen Jahre geschätzte Alter der Gattung Homo überschreiten.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.