Eiswelten: Cliquenbildung bei Plutos Monden
Die Umlaufperioden der äußeren Plutomonde Nix, Styx und Hydra sind durch die Schwerkraft aneinandergekoppelt. Zu diesem Schluss kommen Mark Showalter vom Seti-Institut und sein Kollege Douglas Hamilton nach dem Studium aller verfügbaren Hubble-Bilder des Plutosystems. Demnach ist der vierte äußere Mond Kerberos nicht nur optisch ein Außenseiter – der pechschwarze Mond darf auch bei den Resonanzen nicht mitmachen. Dagegen halten die drei anderen Monde untereinander stabile Verhältnisse in ihren Umlaufdauern ein. Bisher vermutete man, dass die Umlaufperioden der fünf Monde Charon, Styx, Nix, Kerberos und Hydra die Verhältnisse 1:3:4:5:6 einhielten – tatsächlich weichen die Monde von diesen Zahlen jedoch ab.
Damit erweist sich das Plutosystem als deutlich komplexer als vermutet. Der Zwergplanet bildet mit seinem innersten und größten Mond Charon ein enges Doppelsystem, während die vier anderen Monde deutlich weiter außen um das gemeinsame Schwerkraftzentrum kreisen. Mit der neu entdeckten innig verbundenen Dreiergruppe erweisen sich jetzt auch die äußeren Monde als uneinheitlich. Die Bahnparameter zeigen, dass Kerberos ein echter Außenseiter ist – und nicht nur anders gefärbt. Allerdings dürfte auch diese Erkenntnis nur vorläufig sein: Die Sonde New Horizons rast derzeit auf Pluto zu, und jede neue Aufnahme kann unser bisheriges Bild des Zwergplaneten völlig auf den Kopf stellen.
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