Klimageschichte: CO2-Rülpser beschleunigte Eiszeitende
Vor 18 000 Jahren lagen weite Teile Nordamerikas, Europas und Nordasiens noch unter den Gletschern der Würm-Kaltzeit, doch deren Höhepunkt war bereits überschritten: Das Eis begann sich schon langsam zurückzuziehen. Seinen Teil dazu beigetragen hat womöglich ein gewaltiger Kohlendioxidaufstoß, der damals aus den Tiefen des Südpolarmeers in die Atmosphäre blubberte, meinen Forscher um Luke Skinner von der University of Cambridge und seine Kollegen.
Sie hatten Sedimentbohrkerne aus dem Südatlantik zwischen der Antarktis und Südafrika gezogen und die darin befindlichen Schalen winziger Meeresorganismen mit der C-14-Methode untersucht: Die einzelligen Foraminiferen bauen das im Wasser gelöste Kohlenstoffisotop in ihre Gehäuse ein und ermöglichen so einen Rückschluss, zu welcher Zeit wie viel davon im Ozean vorhanden war. Diese Ergebnisse verglich Skinners Team dann mit den Auswertungen von Eisbohrkernen, deren Gasbläschen den CO2-Gehalt in der Luft nachzeichnen. Da C-14 im Laufe der Zeit zerfällt, verringert sich seine Konzentration in der Tiefsee umso stärker, je länger das Gas dort unten verbleibt.
Mit der extraterrestrisch ausgelösten Wiedererwärmung der Erde zog sich das antarktische Meereis zurück, so dass die ausdauernden Westwinde der Region wieder große freie Wasserflächen überstreichen konnten. Dadurch verstärkte sich der Tiefenwasseraufstieg rund um die Antarktis, der letztlich das Kohlendioxid wieder an die Oberfläche brachte und an die Atmosphäre abgab. Der Rückkoppelungsmechanismus intensivierte sich in der Folge und begründete die heutige Warmzeit mit. (dl)
Sie hatten Sedimentbohrkerne aus dem Südatlantik zwischen der Antarktis und Südafrika gezogen und die darin befindlichen Schalen winziger Meeresorganismen mit der C-14-Methode untersucht: Die einzelligen Foraminiferen bauen das im Wasser gelöste Kohlenstoffisotop in ihre Gehäuse ein und ermöglichen so einen Rückschluss, zu welcher Zeit wie viel davon im Ozean vorhanden war. Diese Ergebnisse verglich Skinners Team dann mit den Auswertungen von Eisbohrkernen, deren Gasbläschen den CO2-Gehalt in der Luft nachzeichnen. Da C-14 im Laufe der Zeit zerfällt, verringert sich seine Konzentration in der Tiefsee umso stärker, je länger das Gas dort unten verbleibt.
Die Eiszeit damals hat jedenfalls nicht nur das Leben auf der Erde behindert, wie Skinners Resultate zeigen: "Vor 20 000 Jahren war das in der Tiefsee rund um die Antarktis gelöste Kohlendioxid viel länger weggeschlossen als heute." Falls sich dies für andere Tiefseeregionen ebenfalls bestätigt, könnte der Prozess ein bislang ungelöstes Phänomen erklären: warum während Kaltzeiten mehr Kohlendioxid gelöst im Wasser verbleibt, als rein mit den kühleren Temperaturen zu erklären ist. Als dieses CO2 austrat, verstärkte es als Treibhausgas die zwischeneiszeitliche Erwärmung der Erde, die bereits durch die veränderte Umlaufbahn der Erde und stärkere Annäherung an die Sonne eingeleitet worden war: ein Prozess, der sich etwa alle 100 000 Jahre wiederholt. Die Forscher schätzen, dass bei jedem dieser "Rülpser" etwa so viel Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt, wie menschliche Aktivitäten seit Beginn der Industrialisierung erzeugten.
Mit der extraterrestrisch ausgelösten Wiedererwärmung der Erde zog sich das antarktische Meereis zurück, so dass die ausdauernden Westwinde der Region wieder große freie Wasserflächen überstreichen konnten. Dadurch verstärkte sich der Tiefenwasseraufstieg rund um die Antarktis, der letztlich das Kohlendioxid wieder an die Oberfläche brachte und an die Atmosphäre abgab. Der Rückkoppelungsmechanismus intensivierte sich in der Folge und begründete die heutige Warmzeit mit. (dl)
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