Brainprint: Computer identifiziert Personen an ihren Hirnwellen
Die Hirnaktivität eines Menschen ist so einzigartig wie sein Fingerabdruck. Das haben sich Wissenschaftler nun zu Nutze gemacht, um einen "Brainprint" zu erzeugen: Sie spielten Versuchspersonen 500 Bilder unterschiedlichster Inhalte vor und erfassten währenddessen ihre Hirnaktivität mit Hilfe eines EEGs. Anhand der Daten konnte das Team dann bei erneuten Tests eine Person mit einer Genauigkeit von 100 Prozent wiedererkennen.
Das Team um Sarah Laszlo von der Binghamton University hofft, das Verfahren im Ultrahochsicherheitsbereich einsetzen zu können. Es könnte beispielsweise sicherstellen, dass ausschließlich Berechtigte Zugang zu Nuklearwaffen bekommen.
Die Technik misst dabei unwillkürliche Reaktionen der Probanden – es genügt, sich der Bilderflut auszusetzen. Das "Cognitive Event-RElated Biometric REcognition (CEREBRE)" getaufte Verfahren betrachtet dann, wann und wo eine Abbildung oder ein geschriebenes Wort eine entsprechende Reaktion im Gehirn auslöst.
Ihre aktuelle Studie sehen die Forscher um Laszlo zunächst als Nachweis der prinzipiellen Machbarkeit. Die so genannten ereigniskorrelierten Potenziale, die sie mit ihrem EEG erheben, taugten als Eigenschaft, um Personen sehr genau zu identifizieren – zumindest in ihrem Versuch mit 50 Freiwilligen. Es könne sich daher lohnen, weiter an der Sache zu forschen, so die Wissenschaftler. Denn anders als Fingerabdrücke oder Netzhaut lasse sich ein "Brainprint" nicht stehlen. Und im unwahrscheinlichen Fall, dass ein Hacker doch eine Möglichkeit findet, den "Gehirnabdruck" einer Person nachzuahmen, bestehe die Möglichkeit, einen neuen Brainprint im System anzulegen – ähnlich, wie man ein Passwort ändert. Eine alternative Fingerkuppe hingegen könne sich keiner wachsen lassen.
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