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Biometrie: Computer lüftet Identität fast jedes Kameramanns

Mit Hilfe neuronaler Netze lässt sich feststellen, wer mit einer Kopfkamera ein Video aufgezeichnet hat. Eine Art visueller Fingerabdruck hilft dabei.
GoPro Kamera

Dank computergestützter Gesichtserkennung lassen sich Personen, die in einem Video zu sehen sind, immer leichter und schneller identifizieren. Aber wie sieht es mit der Person aus, die hinter der Kamera steht? Auch ihre Identität kann der Computer präzise ermitteln, zeigt nun eine Studie von Forschern der Hebrew University in Jerusalem.

Zumindest dann, wenn er oder sie das Video mit einer am Kopf oder Helm befestigten Kamera – sei es eine GoPro oder Google Glass – aufgenommen hat. Typische Bewegungsmuster des Trägers, sein Laufstil etwa oder seine Körpergröße, hinterlassen ein charakteristisches Ruckeln im Bild, das der Computer einer Person zuordnen kann. Yedid Hoshen und Shmuel Peleg trainierten ein neuronales Netz, diese individuellen Wackelmuster eines Filmemachers zu erkennen. Die Software ignoriert den Inhalt des Videos und berücksichtigt ausschließlich den so genannten optischen Fluss, also die Bewegung von Ecken und Kanten im Bild.

Um den Urheber eines Videos zu identifizieren, benötigt man allerdings zunächst Filmsequenzen, die eindeutig dem gesuchten Kameramann zugesprochen werden können. An ihnen erlernt der Computer die individuelle Signatur und sucht dann das in Frage stehende Video danach ab.

Am Kopf befestigte Kameras suggerierten Anonymität, erklären die Autoren. In Wirklichkeit würden diese Filme jedoch eine Menge Informationen liefern – weit mehr als dem Kamerabesitzer bewusst sein dürfte.

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