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Sommerloch heute: Coole Bullen haben heißeren Sex

Brünftige Bullen
Männliche Dromedare senken während der Brunftzeit ihre Körpertemperatur nachts ab, damit sie tagsüber im Wettbewerb mit konkurrierenden Bullen länger durchhalten. Je kräftiger sie sich abkühlen, desto höher ist die Chance auf einen eigenen Harem und erfolgreiche Fortpflanzung.

Brünftiger Bulle | Schaum vor dem Mund gehört offensichtlich zur Brunft bei Dromedaren, wie dieses Bild veranschaulicht.
Um durchschnittlich 0,6 Grad Celsius verringerten die Tiere während der Paarungszeit ihre übliche Nachttemperatur, maßen die Biologen um Gordon Grigg von der University of Queensland in Brisbane bei verwilderten Dromedaren im australischen Outback.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Dadurch vermag der Bulle mindestens 30 Minuten länger seinen Mitbewerbern zu widerstehen oder um Partnerinnen zu werben, bevor Überhitzung für ihn zum Problem wird. Zugleich verträgt er in der Brunft auch eine um 0,45 Grad Celsius höhere mittlere Körpertemperatur.

Bereits bekannt war, dass Dromedare ihre Körpertemperatur auf bis zu 42 Grad Celsius ansteigen lassen können, ohne dass es ihnen schadet. Sie sparen dadurch das Wasser, das sie ansonsten zur kühlenden Transpiration einsetzen müssten. Die Brunft in der australischen Wüste findet jedoch im Winter bei vergleichsweise guter Versorgung mit Feuchtigkeit statt – die kühle Reaktion sei demnach eine aktive Regulierung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, so Griggs Team. (dl)
  • Quellen
Grigg, G. et al.: Strategic (adaptive) hypothermia in bull dromedary camels during rut; could it increase reproductive success? In: Biology Letters 10.1098/rsbl.2009.0450, 2009.

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