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Corona-Impfung: EU-Behörde empfiehlt Covid-Impfstoff von Johnson & Johnson

Die Corona-Impfung von Johnson & Johnson kann in der EU nach Prüfung der EU-Arzneimittelbehörde uneingeschränkt verwendet werden. Der Nutzen des Wirkstoffs überwiege die Risiken wie sehr seltene Blutgerinnsel.
Ein Mitarbeiter unterhält sich mit medizinischem Fachpersonal in einem Corona-Impfzentrum.

Der Coronavirus-Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson kann in Europa uneingeschränkt verimpft werden, teilte die Europäische Medikamentenbehörde EMA heute in Amsterdam mit. Das Sicherheitskomitee PRAC hatte den Impfstoff geprüft, nachdem auch bei diesem Präparat ungewöhnliche Blutgerinnsel bei Geimpften aufgetreten waren. Diese sollten als sehr seltene Nebenwirkungen des Präparats vermerkt werden; die Behörde bestätigt nach der Prüfung aber, die Abwägung zwischen Nutzen und Risiko sei bei dem Impfstoff positiv. Der Impfstoff hat gegenüber den anderen zugelassenen Präparaten den Vorteil, dass nur eine Impfdosis nötig ist.

Auch bei diesem Impfstoff kam es zu Sinusvenenthrombosen zusammen mit einer niedrigen Konzentration von Blutplättchen, vorwiegend bei Frauen unter 60 Jahren. Die USA hatten wegen der Vorfälle die Impfungen mit dem Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson vorübergehend ausgesetzt. Die Ursache der Thrombosen ist noch nicht abschließend geklärt, Fachleute vermuten eine Immunreaktion, die womöglich mit dem Adenovirus zusammenhängt, das das Erbgut von Sars-CoV-2 in die Zelle schleust.

Das Vakzin von Johnson & Johnson basiert auf dem menschlichen Adenovirus 26, jenes von AstraZeneca auf einem Schimpansen-Adenovirus. Ebenso wie beim AstraZeneca-Impfstoff Vaxzevria sieht das Komitee der Medikamentenbehörde deswegen einen möglichen Zusammenhang mit der Impfung. Allerdings empfiehlt das Gremium lediglich, eine Warnung vor der schweren Nebenwirkung in die Produktinformation aufzunehmen.

Die Behörde gibt den bereits im März zugelassenen Impfstoff nun sonst ohne Einschränkungen frei. Die Mitgliedsstaaten der EU können jedoch davon abweichen; so wird der Impfstoff von AstraZeneca wegen der gleichen Nebenwirkung in Deutschland und anderen Staaten nur noch Menschen verabreicht, die älter als 60 Jahre sind. Die EU hat mit Johnson & Johnson nach eigenen Angaben bereits einen Vertrag über 400 Millionen Impfdosen abgeschlossen. Bis Ende Juni sollen nach Angaben des Unternehmens 50 Millionen Dosen geliefert werden, weitere 120 Millionen sollen bis Ende September folgen.

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