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Impfstoffsuche: Coronavirus-Ansteckungstest soll im Januar beginnen

In Großbritannien sollen Menschen für eine Studie mit Sars-CoV-2 infiziert werden. Das ist riskant und umstritten, hätte allerdings auch Vorteile.
Ärztin hält Nasenspray in die Kamera.

Im Januar 2021 sollen in Großbritannien das erste Mal gezielt Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert werden. Bei dem als »UK Covid Challenge« bezeichneten Experiment sollen zuerst 30 bis 50 gesunde Freiwillige zwischen 18 und 30 Jahren mit einer sehr geringen Dosis des Virus konfrontiert werden. Infizieren sich keine oder nur wenige der Versuchspersonen, soll laut den derzeitigen Plänen die Dosis gesteigert werden. Ziel ist es, eine geeignete Virendosis zu finden, bei der sich nahezu alle Beteiligten anstecken. Diese Virendosis könnte man, so der Plan, in zukünftigen Impfstoff-Versuchen nutzen, um eine Schutzwirkung durch Vakzine sicher nachzuweisen.

Bisher ist der genaue Ablauf der Untersuchung allerdings nicht geklärt. Unter anderem deshalb steht derzeit noch die Genehmigung durch Behörden und die zuständige Ethikkommission aus, zudem gibt es grundsätzliche Kritik an dem Vorgehen. Derartige gezielte Infektionen mit dem Virus sind umstritten, denn das Risiko einer schweren Erkrankung ist zwar niedrig, es gibt jedoch kaum Behandlungsmöglichkeiten. Viele Fachleute sehen allerdings auch große Vorteile bei solchen Experimenten. Nicht nur kann man so Impfstoffe viel schneller und effektiver testen – auch andere offene Fragen könnten die Versuche beantworten.

Herausfinden könnte man so zum Beispiel, welche Menge aufgenommener Viren tatsächlich für eine Infektion nötig ist und welche Rolle die Dosis für die Schwere der Krankheit spielt. Kritik entzündet sich andererseits an der geplanten Aufwandsentschädigung. Sie könne Menschen dazu bewegen, für Geld am Versuch teilzunehmen, ohne die Risiken angemessen abzuwägen. Auch ob solche Versuche überhaupt noch wirklich notwendig sind, stellen Fachleute in Frage. Womöglich machen bereits laufende klassische Impfstoffstudien die Ansteckungsstudien überflüssig, bevor sie überhaupt begonnen haben.

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