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Covid-19-Impfung: Insgesamt nur wenige Impfreaktionen gemeldet

Ein aktueller Bericht betrachtet Reaktionen auf die drei aktuellen Impfstoffe: Bei rund drei von zehntausend Impfungen gibt es Verdacht auf eine schwer wiegende Komplikation.
Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer

Schwer wiegende Nebenwirkungen nach Corona-Impfungen sind weiterhin die absolute Ausnahme. Das schreibt das für die Impfstoff-Sicherheit zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in einem Bericht am Mittwoch. Pro 10 000 Dosen, die verabreicht wurden, habe es drei Meldungen über den Verdacht auf eine schwer wiegende Komplikation der Impfung und 22 Meldungen über einen Verdacht auf allgemeine Nebenwirkungen gegeben.

Angesichts dieser Zahlen seien Impfungen »eine effektive Maßnahme, die Corona-Pandemie einzudämmen und sich selbst vor Covid-19 zu schützen«, heißt es in dem jüngsten Sicherheitsbericht aus Langen.

Nach dem vorübergehenden Stopp der Impfungen mit AstraZeneca wurden vor allem die Meldungen über Sinusvenenthrombosen erwartet. Laut PEI wurden bis 19. März insgesamt 14 solcher Verdachtsfälle gemeldet. Zwei Patientinnen verstarben. Zwei Verdachtsfälle wurden nach Impfung mit Biontech/Pfizer (Comirnaty) gemeldet. »Weitere Untersuchungen werden derzeit durchgeführt, um den möglichen Zusammenhang mit der Impfung aufzuklären«, berichtete das PEI.

Als schwer wiegend gelten laut PEI Nebenwirkungen, »bei denen die Personen im Krankenhaus behandelt werden oder Reaktionen, die als medizinisch bedeutsam eingeordnet wurden«. Bis Mitte März betraf das 2287 Meldungen. 1728 davon nach einer Impfung mit Biontech/Pfizer, 113 nach Moderna und 352 nach AstraZeneca.

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Dabei gilt zu berücksichtigen, dass sich die Anzahl der jeweils verimpften Dosen bei den drei Impfstoffen stark unterscheidet: Bis zum 12. März, dem Zeitpunkt der Berichtserstellung, kamen von Biontech/Pfizer rund 7 Millionen Dosen zum Einsatz, von AstraZeneca 1,5 Millionen und von Moderna knapp 300 000. Prozentual – also im Verhältnis zu den verimpften Dosen – wurden demnach bei Impfungen mit AstraZeneca am meisten Impfreaktion gemeldet, allerdings war die Häufigkeit schwerer Verdachtsfälle ungefähr genau so hoch wie bei den beiden anderen Vakzinen.

Die Beschwerden unterscheiden sich bei den drei Herstellern: Während nach Biontech/Pfizer-Impfung am häufigsten über Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Ermüdung berichtet wurde, beklagten Betroffene nach Impfung mit Astrazeneca vor allem grippeähnliche Erkrankungen, Schüttelfrost und Fieber. Ein Hautauschlag als unerwünschte Reaktion fiel bei Moderna auf.

Insgesamt wurde dem Paul-Ehrlich-Institut seit Beginn der Impfkampagne 351-mal ein Verdacht auf einen Todesfall gemeldet. Die Verstorbenen waren zwischen wenigen Stunden und 40 Tagen zuvor geimpft worden und hatten laut PEI »zum überwiegenden Teil multiple Vorerkrankungen«. 286 Fälle betrafen eine Impfung mit Biontech/Pfizer, je vier Moderna und Astrazeneca, bei den weiteren war der Impfstoff nicht bekannt.

jad

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