Roter Planet: Marsrover Curiosity entdeckt Eisenmeteoriten
Seit mehr als vier Jahren erkundet der US-Marsrover Curiosity den rund fünf Kilometer hohen Berg Aeolis Mons und fährt langsam, aber sicher dessen Flanken hoch. Am 27. Oktober 2016 fiel Forschern der NASA ein etwa golfballgroßer rundlicher Brocken auf, der sich deutlich von den Gesteinen seiner Umgebung unterschied. Schon die Bilder wiesen darauf hin, dass es wohl ein Eisenmeteorit ist. Nun wurde er mit dem ChemCam-Instrument an Bord von Curiosity untersucht, das die Vermutung bestätigte. ChemCam wies große Mengen an metallischem Eisen mit Beimengungen von mehreren Prozent Nickel nach. Zudem fanden sich Spuren von Phosphor, das mit den Hauptelementen ein Eisen-Nickel-Phosphid bildet. Der maximal rund fünf Zentimeter große Meteorit wurde wegen seiner rundlichen Form "Egg Rock" genannt, also "Eierstein".
ChemCam benutzt einen leistungsstarken Laser, um minimale Mengen von Material auf den Oberflächen von Gesteinsbrocken zu verdampfen und die dabei freigesetzten Stoffe mittels eines integrierten optischen Spektrometers zu untersuchen. Diese Messungen lassen sich schnell und einfach durchführen, so dass Curiosity schon tausende Gesteinsproben analysieren konnte. Allerdings war bislang noch kein Meteorit dabei. Die beiden Marsrover Spirit und Opportunity, die bereits im Jahr Januar 2004 auf dem Roten Planeten landeten, haben mehrere Meteoriten auf dem Mars entdeckt. Alle waren Eisenmeteoriten, die unter den Bedingungen auf dem Mars sehr verwitterungsresistent sind. Sie dürften dort also schon seit sehr langer Zeit liegen, möglicherweise hunderte Millionen Jahre. Dagegen halten sich Eisenmeteoriten auf der warmen, sauerstoffreichen und feuchten Erdoberfläche nur wenige hunderttausend Jahre, bis sie vollständig verrostet sind und sich nicht mehr erkennen lassen.
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