Biologie: Damenwahl verhindert Inzucht bei Hyänen
Hyänen-Weibchen vermeiden Inzest durch eine geschickte Partnerwahl – und verstoßen damit indirekt die Männchen ihres eigenen Rudels. Wie Wissenschaftler um Oliver Höner vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin bei Gruppen von Tüpfelhyänen (Crocuta crocuta) in Tansania beobachteten, akzeptieren die Weibchen nicht jeden Partner: Die Wahl fällt auf Männchen, die nach ihnen in die eigene Gruppe hineingeboren wurden oder aus anderen Clans dazu stießen – ältere Männchen des eigenen Rudels werden dagegen verschmäht.
Während die Weibchen erkennen, ob ein Männchen neu in die Gruppe geboren wurde oder eingewandert ist, können sie ihren Vater vermutlich nicht identifizieren, weil dieser bei der Aufzucht des Nachwuchses kaum Hilfe leistet. Durch ihre Prinzipientreue bei der Partnerwahl können sie Inzucht trotzdem ausschließen: sowohl mit ihrem Vater, als auch mit jenen älteren Brüdern, die nicht aus dem eigenen Familienclan abgewandert sind.
Die Studie basiert auf genetischen Vaterschaftsanalysen von mehr als 400 Tüpfelhyänen einer Population mit acht Gruppen, die am Ngorongoro-Krater im Nordosten Tansanias lebt. Sie belegt erstmals selektive Vorteile für das Abwanderungsverhalten der Männchen. Bislang war unklar, warum ausgerechnet die Männchen die Tüpfelhyänen-Rudel verlassen und mit welcher Strategie sie Inzucht vermeiden. (may)
Den größten Paarungserfolg haben deshalb all jene Männchen, die sich nach den Prinzipien der Weibchen richten und – sobald sie geschlechtsreif sind – ihre Geburtsgruppe verlassen, um sich einem anderen Rudel anzuschließen. Dabei steigt ihr Fortpflanzungserfolg mit der Anzahl der Weibchen einer Gruppe, sodass es sich für manche Männchen sogar lohnen kann, ihre Gemeinschaft mehrfach zu wechseln.
Während die Weibchen erkennen, ob ein Männchen neu in die Gruppe geboren wurde oder eingewandert ist, können sie ihren Vater vermutlich nicht identifizieren, weil dieser bei der Aufzucht des Nachwuchses kaum Hilfe leistet. Durch ihre Prinzipientreue bei der Partnerwahl können sie Inzucht trotzdem ausschließen: sowohl mit ihrem Vater, als auch mit jenen älteren Brüdern, die nicht aus dem eigenen Familienclan abgewandert sind.
Die Studie basiert auf genetischen Vaterschaftsanalysen von mehr als 400 Tüpfelhyänen einer Population mit acht Gruppen, die am Ngorongoro-Krater im Nordosten Tansanias lebt. Sie belegt erstmals selektive Vorteile für das Abwanderungsverhalten der Männchen. Bislang war unklar, warum ausgerechnet die Männchen die Tüpfelhyänen-Rudel verlassen und mit welcher Strategie sie Inzucht vermeiden. (may)
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