News: Das Bild wird langsam schärfer
Greaves und ihre Mitarbeiter haben den Stern und seine Materiescheibe mit der Kamera SCUBA (Submillimeter Common User Bolometer Array) im Submillimeterbereich der Radiowellen aufgenommen, in dem warmer Staub sichtbar ist. Dabei bedienten sie sich einer empfindlichen Kamera, die an das James Clerk Maxwell Telescope auf dem Mauna Kea in Hawaii montiert war.
Unser eigenes Sonnensystem ist von einem ähnlichen Ring aus Staub und Kometen umgeben – dem Kuiper-Gürtel, der sich außerhalb der Umlaufbahn des Planeten Neptun erstreckt. Doch der Ring um Epsilon Eridani ist den Meßergebnissen zufolge viel dichter als im Kuiper-Gürtel. Sollte es sich bei dem Staub um die Überreste von zusammengestoßenen Kometen handeln, müßten rund tausendmal mehr Kometen um den Stern kreisen als um die Sonne.
Zwei Anzeichen deuten auf die Existenz von Planeten um Epsilon Eridani hin: Zum einen ist der innere Bereich des Ringes, dessen Größe ungefähr unserem eigenen Planetensystem entspricht, relativ frei von kleineren Materiehaufen. Der Grund könnte darin liegen, daß in dieser Region Planeten als eine Art "Staubsauger" Staub und Kometen bereits aufgesammelt und sich einverleibt haben. Zweitens ist auf dem Bild ein heller Fleck innerhalb des Ringes zu erkennen. Dieser könnte dadurch entstanden sein, daß ein Planet durch seine Gravitation den Staub um sich herum konzentriert oder ihn verwirbelt.
Auch wenn die Daten einen weiteren schönen Hinweis auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems darstellen – der endgültige Beweis für deren Anwesenheit steht nach wie vor aus.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 26.6.1998
"Das Dutzend ist voll" - Spektrum Ticker vom 29.5.1998
"'Sehen heißt glauben'" - Spektrum Ticker vom 23.4.1998
"Noch mehr Staub und Planeten"
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