Sars-CoV-2: Coronavirus von jahreszeitlichen Temperaturschwankungen eher unberührt
Im Frühling und Sommer hat sich die Übertragung von Sars-CoV-2 nachweislich nicht verlangsamt, sagen Forscher, die die frühen Stadien der Coronavirus-Pandemie untersucht haben.
»Wetterveränderungen, zum Beispiel der Anstieg von Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Frühlings- und Sommermonaten auf der nördlichen Hemisphäre, führen nicht notwendigerweise zu einem Rückgang der Fallzahlen, wenn keine drastischen Interventionen im öffentlichen Gesundheitswesen durchgeführt werden«, schreibt das Team in »Scientific Reports«. Die Menschen müssen also etwa Masken tragen und Abstand halten.
Influenzaviren überleben außerhalb des Körpers in kalter, trockener Luft länger als in wärmeren, feuchteren Umgebungen. Deshalb können sie im Winter mehr Menschen infizieren als im Frühjahr und Sommer. Die Forschung hat widersprüchliche Hinweise zu der Frage geliefert, ob sich das seit Dezember 2019 weltweit verbreitete Coronavirus ähnlich verhält.
Um zu sehen, wie sich der Wechsel der Jahreszeiten auf die Ausbreitung des Virus in China ausgewirkt hat, haben Canelle Poirier und Mauricio Santillana an der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts, und ihre Kollegen ein Modell erstellt. Darein sind Daten aus der Volksrepublik eingeflossen, die zwischen Mitte Januar und Mitte Februar gesammelt wurden. Sie umfassten Covid-19-Fallzahlen, Wetterbedingungen und Informationen über Inlandsreisen. Das Modell berücksichtigte auch von der Regierung veranlasste Sperrmaßnahmen.
Das Team fand heraus, dass das Wetter allein nicht die Variabilität der Ausbreitung des Virus erklären konnte: Sie setzte sich in Gebieten Chinas mit tropischem Klima sowie in Gebieten mit kaltem und trockenem Klima fort. »Wenn die Temperatur mit der Covid-19-Übertragung verbunden wäre, würde sehr wahrscheinlich die absolute Feuchtigkeit eine Rolle spielen«, schreiben die Autoren.
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