News: Das eine nicht ohne das andere
Die Ozonschicht, welche die gefährliche UV-Strahlung der Sonne filtert, umgibt die Erde in zehn bis 50 Kilometer Höhe. In den achtziger Jahren dann zollte sie den Tribut für die Jahrzehnte lange Verwendung Ozon schädigender Substanzen in Kühlschränken, Spraydosen und Isolatoren. Die Ozon-Konzentrationen nehmen seitdem ab, und schon bald öffneten sich während des polaren Frühlings über Arktis und Antarktis große Ozonlöcher.
Doch nachdem die internationale Gemeinschaft 1987 in Montreal den Verzicht auf Ozon schädigende Substanzen beschloss, hofften Forscher, dass sich die Ozonschicht bald regenerieren würde - obwohl die langlebigen Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe bis heute an der Ozonschicht zehren. Ihren absoluten Tiefpunkt werden die Ozonkonzentrationen deshalb erst im Jahr 2006 erreichen. Bis sich die Ozonlöcher wieder dauerhaft schließen, wird es - so die hoffnungsvolle Annahme - noch drei bis vier Jahrzehnte dauern.
Wenn da nicht die Folgen der weltweit ansteigenden Temperaturen wären, die chemische Reaktionen beschleunigen und immer mehr Wasser in die an sich trockene Stratosphäre treiben, wo es die Ozon zerstörenden Reaktionen katalysiert. Hinzu kommt das Methan, welches in der Höhe zu Wasser umgewandelt wird und diesen Effekt noch verstärkt.
Ließ der Klimaforscher Shindell in seinen Computersimulationen all diese Prozesse außen vor, dann deckten sich seine Ergebnisse mit denen anderer Wissenschaftler, und die Ozonschicht dürfte sich in der Tat bis 2040 weitgehend erholt haben. Berücksichtigte der Forscher jedoch jene Auswirkungen der steigenden Temperaturen, dann wäre die Erholung bis dahin allenfalls minimal.
Globale Erwärmung und Zerstörung der Ozonschicht sind somit nicht zwei Paar Schuhe. Vielmehr zeigt das große Maß der Abhängigkeiten, wie notwendig weitere Maßnahmen sind. Das Montreal Protocol zum Schutz der Ozonschicht wird also nur Aussicht auf Erfolg haben, wenn endlich auch das Klimaschutzabkommen von Kyoto umgesetzt wird.
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