News: Das Eis wird dünner
Die SCICEX-Mission bestand aus sechs Atom-U-Booten, die einen großen Teil der arktischen Tiefsee untersucht haben. Die Messungen zeigten eine vertikale Ausdehnung des Eises von ein bis drei Metern, das ist deutlich dünner, als vorher angenommen wurde. Alle 29 Messungen, die mit früheren Fahrten verglichen wurden, zeigen eine Abnahme der Eisdicke. Im Durchschnitt beträgt diese 1,3 Meter, was einem Rückgang von 40 Prozent entspricht. Die Forscher meinen, daß dieses Verhalten nichts mit der Änderung von Windverhältnissen oder ähnlichem zu tun haben kann, da dann das Eis zwar an einer Stelle abnehmen, an einer anderen aber wieder aufgebaut würde.
Nach Aussage der Wissenschaftler sind die erhaltenen Daten nicht geeignet, um Aussagen über den Grund der Eisabnahme zu machen. Sie stellen gleich mehrere erklärende Hypothesen auf, die den Wärmetransport im Ozean, den Austausch mit der Atmosphäre und kurzwellige Strahlung berücksichtigen. Ein wichtiges Thema für zukünftige Forschung sei herauszufinden, ob es eine zyklische Zu- und Abnahme des Eisvolumens über mehrere Jahrzehnte gibt oder ob dieser Prozeß in nächster Zeit andauernd fortschreitet. Doch die Wissenschaftler sind davon überzeugt, daß der Rückgang des Eises in der Arktis, wie er bisher schon stattgefunden hat, "ein wichtiges Signal ist, das beachtet werden muß, um zu einer erfolgreichen Theorie für die Klimaveränderung zu gelangen."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 5.11.1999
"Eiszeit in der Atmosphäre"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 4.11.1999
"Neue Studie zur globalen Erwärmung"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 11.10.1999
"Eis auf dem Rückzug"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.