News: Das Ende der Selbstzerstörung
Bisher wussten die Wissenschaftler, dass bestimmte Immunzellen – die iNKT-Zellen – den Krankheitsverlauf bei diabetischen Mäusen beeinflussen. Normalerweise regulieren die iNKT-Zellen die Immunantwort bei Infektionen und stellen sicher, dass nur krankes und kein gesundes Gewebe von Immunzellen attackiert wird. So schützen sie auch die Bauchspeicheldrüse diabetischer Mäuse vor einem fortschreitenden Angriff des Immunsystems, und erst ein Verlust dieser Zellen verschlimmert die Symptome.
An der Aktivierung der iNKT-Zellen sind dendritische Zellen beteiligt, auf deren Oberflächen das Protein CD1d sitzt. Lipide wie das alpha-Galactosylceramid können an CD1d binden, und sobald die iNKT-Zellen dieses Lipid an der Oberfläche von Dendriten wahrnehmen, werden sie aktiv.
Brian Wilson und seine Kollegen vom Dana-Faber Cancer Institute überprüften nun, ob sie mit entsprechenden Lipiden das Einsetzen der Krankheit bei Mäusen mit hohem Diabetes-Risiko verhindern können. Sie verabreichten den Tieren alpha-Galactosylceramid – und siehe da: Die Nager blieben gesund. In einem weiteren Versuch schalteten die Wissenschaftler das Gen der Mäuse aus, welches für das CD1d-Protein auf der Oberfläche der Dendriten codiert. Und auch hier waren die Ergebnisse eindeutig: Ohne das Startsignal blieben die iNKT-Zellen ruhig und verhinderten nicht das Ausbrechen von Diabetes.
Offenbar kann das Immunsystem der Mäuse von außen so manipuliert werden, dass die Selbstzerstörung nicht einsetzt. Dies lässt die Forscher hoffen, denn die iNKT-Zellen von Mäusen und Menschen funktionieren in gleicher Weise. Vielleicht können Ärzte Diabetes schon bald präventiv durch Aktivierung der iNKT-Zellen – etwa über eine Verabreichung von alpha-Galatosylceramid – behandeln.
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