Zwergplanet Pluto: Das erste Farbbild von Pluto und Charon
Es sieht noch nicht nach viel aus, aber dies ist das erste Farbbild von Pluto und seinem größten Mond Charon, das die US-Raumsonde New Horizons während ihres Anflugs auf den Zwergplaneten aufnahm. Von Pluto und seinem Trabanten trennten die Sonde am 9. April 2015 115 Millionen Kilometer, das entspricht der rund 0,8-fachen Entfernung Erde – Sonne. Das Bild wurde mit dem Instrument Ralph aufgenommen, einer Kombination aus Kamera und Spektrometer. Noch reicht die räumliche Auflösung von Ralph nicht aus, mehr als Pluto und Charon als zwei getrennte Himmelskörper zu enthüllen. Die Kamera ist im Bereich von 400 Nanometer (blaues Licht) bis hin zu 950 Nanometer (nahes Infrarot) empfindlich. In genau drei Monaten, am 14. Juli 2015, wird New Horizons Pluto in einem Abstand von nur 12 500 Kilometern passieren.
Das Bild ist noch eine vorläufige Version und wird von den Mitgliedern des Wissenschaftlerteams der Sonde weiter verarbeitet werden. Pluto erscheint rötlich, dies stimmt mit den Beobachtungen erdgebundener Großteleskope und dem Weltraumteleskop Hubble überein. Die Farbe von Charon ist auf dem Bild ähnlich, allerdings zeigt seine Oberfläche nach bisherigem Wissensstand anhand von spektroskopischen Untersuchungen eher ein neutrales Grau. Während der dichtesten Annäherung an Pluto wird Ralph Bilder mit einer räumlichen Auflösung von rund 250 Metern pro Bildpunkt aufnehmen, allerdings nur von Teilen der Pluto-Oberfläche.
An Bord von New Horizons befindet sich noch eine Telekamera, der "Long Range Reconnaissance Imager", kurz LORRI, der wesentlich schärfere Bilder von Pluto und seinen fünf bekannten Trabanten aufnehmen wird. Ab Mitte Mai werden die Bilder von LORRI die besten Aufnahmen irdischer Teleskope in ihrer Auflösung übertreffen. Mitte Juni werden sich Pluto und Charon dann schon als Scheiben mit sehr deutlichen Oberflächenmerkmalen zeigen. Bei der dichtesten Annäherung an Pluto wird LORRI von ausgewählten Regionen auf der Oberfläche des Zwergplaneten Bilder aufnehmen, die noch Details von rund 40 Meter Durchmesser enthüllen können.
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