News: Das Geheimnis der 'Monster-Blume'
Erst jetzt fanden britische Wissenschaftler vom John Innes Centre in Norwich die biologische Erklärung für das seltsame Aussehen der Pflanze. Die "Monsterform" ist keine eigene Art, sondern beruht auf der Mutation eines einzigen Gens. Normalerweise sorgt dieses Gen in den jungen Blütenknospen des Leinkrauts dafür, daß die Blütenblätter asymmetrisch angelegt werden. Bei Peloria ist dieses Gen inaktiv, daher sind die Blüten symmetrisch (Nature vom 9. September 1999).
"Es gibt noch einen weiteren Clou bei der Sache", sagt Enrico Coen, Mitglied des Forschungsteams. "Die meisten Mutationen sind das Ergebnis von Veränderungen in der DNA-Sequenz der Gene, aber in dieser natürlich auftretenden Mutation ist die Sequenz völlig unverändert. Stattdessen wurde die DNA durch einen Vorgang verändert, der Methylierung genannt wird. Dabei wird die DNA mit einer chemischen Verbindung, einer Methylgruppe, "dekoriert"." Solche Methylierungs-Vorgänge tretenauch bei einigen Formen von Krebs beim Menschen auf, doch da sie weder Ei- noch Spermazellen betreffen, werden sie nicht weitervererbt. " Es ist das erste Mal, daß eine solche natürliche Modifikation offenbar weitervererbt wurde. Das läßt vermuten, daß diese Art von Veränderung eine größere Bedeutung für die natürliche genetische Variation und Evolution hat als bisher angenommen," erläutert Coen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 8.9.1998
"Stabilisierung durch Methylierung"
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