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Mittelamerika: Das Geheimnis des Maya-Blau

Dreifüßiges Maya-Gefäß aus Chichen Itza mit Resten von Maya-Blau.
Kaum ein Blau ist so kräftig, so schön und so dauerhaft wie das der Maya. Aus welchen Ingredienzien sie das Pigment mixten – aus Indigoblättern und einem Tonmineral nämlich – ist schon lange bekannt. Doch wie die Maya beide Substanzen miteinander verbanden, konnte erst jetzt Dean E. Arnold vom Wheaton College ergründen.

Als er ein altes Opfergefäß aus einer Kalksteinhöhle – der heiligen "Cenote" von Chichen Itza – untersuchte, fand er die geheime Zutat: das Harz des Kopalbaumes. Erhitzt man alle drei Bestandteile entsteht ein leuchtend blaues Pigment, das der Alterung, saurem Regen und sogar vielen chemischen Lösungsmitteln widersteht.

Mit ihm bemalten die Maya ihre Opfergaben – nicht selten Menschen – und warfen sie anschließend in die Tiefen des heiligen Brunnens. Allen drei Grundstoffen schrieben die Maya heilende Eigenschaften zu. Indem sie sie durch Feuer verbanden und dem Regengott Chaac darbrachten, sollte dieser friedlich gestimmt werden und Regen in der trockenen Jahreszeit bringen. Erst über die Jahrhunderte wurde ein Teil des blauen Pigments ausgewaschen und bildete eine vier Meter dicke Schicht am Grund der Cenote.

Cindy Franke

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