News: Das Gen für die Grüne Revolution
Harberd ergänzt: "Wie wußten, daß kleine Reis- und Weizenpflanzen, auf herkömmliche Weise gezüchtet, höhere Erträge liefern als konventionelle hohe Varietäten. Ein einzelnes Gen zu isolieren, das die Pflanzenhöhe kontrolliert, bedeutet, daß wir nun an die örtlichen Umstände angepaßten Arten mit geringen Erträgen in eine kleinwüchsige Art enumwandeln und damit möglicherweise den Ertrag erhöhen können, ohne den lokal angepaßten genetischen Hintergrund zu stören."
Forscher und Pflanzenzüchter wissen bereits seit Jahren, daß der sich der Ertrag dramatisch erhöht, wenn man die "Zwergformen" von Reis und Weizen verwendet. Im Weizen wird die verringerte Größe durch ein einziges Gen gesteuert, welches die Reaktion der Pflanze auf natürliche Pflanzenhormone (Gibberellin) beeinflusst. In normal großen Weizenpflanzen bewirkt die Produktion von Gibberelin während des Pflanzenwuchses eine Streckung der Zellen im sich entwickelnden Sproß. Mutierte Formen des Rht-Gens verringern die Wirksamkeit der Hormone auf die Pflanze. Die Zellen strecken sich dann nicht mehr vollständig, was zu einem kürzeren Halm führt. Als folge werden weniger Ressourcen der Pflanze für das Wachsen des Halmes verbraucht und mehr für das entstehende Korn. Gleichzeitig erhöht dies die Widerstandsfähigkeit gegen Zerstörungen durch Wind und Regen. Auch dies trägt zu einem gesteigerten Ertrag bei.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 22.3.1999
"Ein sproßarmer Sprößling"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 22.1.1999
"FAO zu Chancen und Risiken der Biotechnologie"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 20.10.1998
"'Grüne Gentechnik in den USA"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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