News: Das gleiche in dünn
In größeren Stücken bilden die Molekülketten so etwas wie Kugeln, die sich zu einem ungeordneten Festkörper ineinander verhaken, erklärt Kumar. "Und Computermodelle deuteten an, daß sich diese Form in dünnen Filmen nicht stark verändert. Indirekte Messungen von anderen Forschern implizierten allerdings, daß diese Annahme nicht korrekt ist." Sollten die Polymermoleküle bei geringen Schichtdicken tatsächlich andere Konformationen einnehmen, dann ist zu vermuten, daß sich auch einige makroskopische Eigenschaften ändern. So könnten die Stärke und Haltbarkeit ebenso beeinflußt werden wie die Durchlässigkeit von kleinen Molekülen oder Licht.
Das Team um Kumar zerstreute im wörtlichen Sinne diese Befürchtungen. Zwar sind die Polystyrol-Kügelchen normalerweise dicker als der nur 14 Nanometer messende Film, doch im wesentlichen rollten die Moleküle sich auch diesmal wieder zu Kugeln zusammen. Nach Ansicht der Wissenschaftler sind die Bällchen diesmal eben nur dichter gepackt und weniger miteinander verfilzt. Das hat natürlich einen Einfluß auf die Eigenschaften des Polymers, ändert dessen Charakter aber nicht so sehr, wie dies eine völlig neue Struktur erzwingen würde. Dieser Fall könnte jedoch durchaus bei noch dünneren Filmen auftreten.
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