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Ägypten: Das Grab der Kleopatra

Sie war die Geliebte von Julius Cäsar und eine der mächtigsten und schillernsten Frauen Ägyptens: Kleopatra. Seit Jahrzehnten suchen Archäologen – erfolglos – nach der letzten Ruhestätte der Pharaonin, die ihrem Leben im Jahr 30 v. Chr. selbst ein Ende gesetzt hatte.

Zahi Hawass von der ägyptischen Altertümerbehörde kündigte jetzt einen neuen Vorstoß an: Er vermutet Kleopatras Grab in einem Tunnelsystem unterhalb des Tempels von Taposiris Magna, etwa 30 Kilometer von Alexandria gelegen. Dort hatten Forscher kürzlich eine Büste der Königin entdeckt, sowie eine Maske ihres Ehemannes Marcus Antonius und zahlreiche Münzen mit ihrem Abbild.

Die Grabungen beginnen nun an drei Schächten, in deren Umfeld bereits zehn Mumien entdeckt wurden.

In römischen Chroniken finden sich Hinweise, dass Kleopatra gemeinsam mit Antonius begraben wurde. Der römische Feldherr hatte sich nur wenige Tage vor ihr das Leben genommen. Während Hawass eine mögliche Entdeckung des Doppelgrabes für noch bedeutsamer hält als die Entdeckung der Grabkammer des Tutanchamun im Jahr 1922, bleiben andere Experten skeptisch. John Baines von der University of Oxford hält es für unwahrscheinlich, dass Antonius neben seiner Gattin bestattet wurde. "Das Grab von Marcus Antonius würde kaum zu finden sein, denn er war ja als Feind des Regimes gestorben“, erklärte er gegenüber der "Times".

Kleopatra lebte von 69 bis 30 v.  Chr. Sie war nicht nur der letzte weibliche Pharao, sondern auch die letzte Königin des Ptolemäerreiches. Hinter ihrer Liebe zu Julius Cäsar und Marcus Antonius verbarg sich vor allem politisches Kalkül – das geschwächte Ägypten sollte neben der Weltmacht Rom wieder zu alter Blüte gelangen.

Tabea Rueß

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