Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters – und das gilt natürlich auch für das Javanische Pustelschwein (Sus verrucosus). Mit seinen grapefruitgroßen Warzen im Gesicht gilt es manchen Menschen als die wohl hässlichste Schweineart der Welt. Johanna Rode-Margono vom Chester Zoo sieht das jedoch ganz anders. Die Biologin war sichtlich erfreut darüber, als sie die Tiere auf den Aufnahmen von Fotofallen entdeckte: Sie sind vom Aussterben bedroht, und es war lange unsicher, ob sie überhaupt noch in freier Wildbahn überlebt hatten. "Für uns sind diese Schweine schön und ziemlich eindrucksvoll", so die Biologin.

Die Pustelschweine leben nur auf der dicht besiedelten Insel Java, wo ihr Lebensraum auf wenige verbliebene Waldgebiete begrenzt ist. Jagd und Vermischung mit einer lokalen Unterart des Wildschweins (Sus scrofa) bedrohen die Art zusätzlich. Eine Studie aus dem Jahr 2004 deutete auf einen Rückgang um mehr als 50 Prozent seit 1982 hin; neuere Daten gab es nicht. Der Chester Zoo startete daher ein Projekt auf der Insel, um die Schweine zu erhalten und ihren Wildbestand zu erfassen. Fotofallen belegten schließlich, dass die Pustelschweine noch in mindestens vier Gebieten vorkommen. In weiteren drei Regionen konnten sie nicht mehr nachgewiesen werden. Als Nächstes will Rode-Margono die Bestandsgröße der Pustelschweine genauer ermitteln, um geeignete Schutzmaßnahmen einleiten zu können.