News: Das hellste Objekt im Universum
Entdeckt wurde das Objekt rein zufällig, als die Wissenschaftler mit dem 2,5-Meter-Teleskop "Isaac Newton" und dem 1-Meter-Teleskop "Jacobus Kapteyn" die Wechselwirkungen der Zwerggalaxie im Sternbild Schütze mit unserer Milchstraße untersuchen wollten. Für die nahe Zukunft ist geplant, das Objekt auch mit dem Hubble-Weltraumteleskop zu beobachten.
Das Licht des Quasars entspringt eigentlich zwei Quellen: Die Strahlung im ultravioletten und sichtbaren Bereich stammt aus einer sogenannten Akkretionsscheibe, die ein superschweres Schwarzes Loch umgibt. Dieses besitzt die millionenfache Masse der Sonne. Materie von Sternen und anderen Objekten, die von der Schwerkraft des Schwarzen Lochs angezogen werden, gibt Energie ab, wenn sie auseinandergerissen wird und in das Schwarzes Loch fällt. Licht im infraroten Bereich des Spektrums stammt von einer dicken Staubhülle, die von der Strahlung aus dem Zentrum des Quasars aufgeheizt wird. "In den meisten dieser ultraleuchtenden Galaxien ist Staub die Quelle des größten Teils der Energie", sagt Lewis. "Aber in diesem Quasar stammt ungefähr die Hälfte von der Akkretionsscheibe."
Die Entfernung zum Quasar wird auf elf Milliarden Lichtjahre geschätzt. Licht, das heute auf der Erde ankommt, wurde also ausgesandt, als das Universum nur ein Zehntel seines heutigen Alters hatte.
Quasare gehören zu den energiereichsten Objekts, die bisher im Universum beobachtet wurden. Jeder Quasar setzt mehr Energie frei als der Rest der Sterne einer Galaxie zusammen. Doch dabei nimmt er nur wenig mehr Raum ein als zum Beispiel unser Sonnensystem.
Es könnte sein, daß genauere Untersuchungen des Quasars zeigen, daß seine scheinbare Helligkeit durch eine Gravitationslinse um den Faktor 30 oder 40 überhöht wurde. Doch selbst wenn dies der Fall sein sollte, würde er unsere Milchstraße noch um mehr als das Tausendfache überstrahlen.
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.