Wetter: Das Jahr 2018 bricht den Rekord
»Hinter uns liegt ein außergewöhnliches Wetterjahr. Obwohl noch ein paar Tage fehlen, können wir jetzt schon sagen: 2018 ist mit durchschnittlich 10,4 Grad Celsius das wärmste Jahr seit dem Beginn deutschlandweiter Wetterbeobachtungen im Jahr 1881«, mit diesen Worten beginnt der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Paul Becker, eine Mitteilung, die abszusehen war – und er fügt hinzu: »Das ist ein trauriger Rekord.« Diese Nachricht war angesichts der letzten Monate absehbar, doch schon zwölf Tage vor Jahresende kann es der DWD sicher sagen, da die mittelfristige Vorhersage für die nächsten Tage eher milde Bedingungen ankündigen. Angesichts dieser Prognosen und vor allem der Daten der letzten 352 Tage kommen die Meteorologen auf eine Wert, der 2,2 Grad über dem vieljährigen Deutschlandmittel von 1961 bis 1990 liegt – dieser Zeitraum bezeichnet die Normalperiode der Klimatologie und gilt als aktueller Bezugspunkt für Klimadaten. Die nächste Normalperiode endet 2020.
Bisheriger Temperaturspitzenreiter seit 1881 war das Jahr 2014 mit 10,3 Grad Celsius. Damit fallen laut dem DWD acht der neun wärmsten Jahre seit damals in des 21. Jahrhundert – für Becker ein deutliches Zeichen für den Klimawandel. 2018 ist zudem jetzt schon mit weit über 2000 Sonnenstunden das sonnenscheinreichste Jahr in Deutschland seit Messbeginn im Jahr 1951 – und übertrifft damit noch 2003 mit seinem »Jahrhundertsommer« mit 2014 Sonnenstunden. Ganz anders sehe es dagegen beim Niederschlag, so Becker: Das abgelaufene Jahr wird ziemlich sicher eines der drei trockensten Jahre seit 1881 sein. Niederschlagärmstes Jahr ist bisher 1959 mit im Mittel 551 Liter pro Quadratmeter. Bis Ende November fielen deutschlandweit im Mittel 482 Liter pro Quadratmeter; allerdings kam Anfang Dezember zumindest im Westen und Südwesten einiger Niederschlag hinzu. Außerdem erwartet der Wetterdienst in den nächsten Tagen noch reichlich Regen, so dass die Bilanz etwas aufgebessert wird.
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