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News: Das Klima bestimmt, wann gejagt wird

Globale Klimaphänomene verändern das Verhalten der Lebewesen. Das haben norwegische und amerikanische Forscher in einem vierzig Jahren dauernden Feldversuch an Wölfen nachgewiesen. In strengen Wintern jagen die Wölfe mehr Elche als in warmen Jahren. Und weniger Elche bedeutet weniger Fraßschäden an den Bäumen.
"Je tiefer der Schnee ist, um so stärker neigen die Wölfe dazu, in größeren Rudeln zu jagen und wesentlich mehr Elche zu töten. Damit beeinflussen sie das gesamte Ökosystem", erklärt Eric Post vom Zoologischen Institut der University of Oslo. In kalten Wintern werden rund dreimal so viele Elche gerissen, wie in milden.

Post und seine Kollegen haben über 40 Jahre hinweg das Verhalten der Raubtiere im US-amerikanischen Nationalpark Isle Royal in Michigan beobachtet (Nature vom 28. Oktober 1999). In strengen Wintern konnten sie die Verhaltensänderung beobachten. In wärmeren Wintern jagten die Tiere dagegen in kleineren Rudeln und töteten auch weniger Elche.

Der Turnus von strengen und milden Wintern wird von der Nordatlantikoszillation bestimmt, einem Klimaphänomen ähnlich wie El Niño. Durch die Verhaltensänderung der Wölfe wirkt es sich auf das gesamte Ökosystem aus. Denn die stark geschrumpfte Elchpopulation richtet an den Bäumen entsprechend weniger Schaden an.

Derart detailliert ist der Zusammenhang zwischen Klimaphänomenen und Ökosystemen bislang noch nicht erforscht worden. "Wir sollten diese einfache Forschung auch in Zukunft nicht vernachlässigen", so Post, "denn nur so erfahren wir, wie sich die Lebewesen in den Ökosystemen verhalten und wie sich Klimaänderungen auswirken."

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