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Kennedy-Attentat: Das Oswald-Foto doch keine Fälschung?

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Seit dem Mord an US-Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 ist die Schwarz-Weiß-Aufnahme von Lee Harvey Oswald Grund vieler Spekulationen. Seinerzeit lieferte es vielen den Beweis für Oswalds linke Gesinnung  –  und Schuld: Auf dem "Backyard-Bild" hält Oswald neben der Schusswaffe nämlich auch eine sozialistische Zeitung. Verschwörungstheoretiker glauben hingegen, dass das Bild eine Fälschung ist.

Ein Computerspezialist will jetzt endgültig das Gegenteil bewiesen haben. Das Foto sei echt, meint Hany Farid vom Dartmouth College in Hanover, New Hampshire. Er hat zwei Monate lang die Schatten untersucht, die in vermeintlich unterschiedliche Richtungen weisen  –  und für Skeptiker stets ein Argument für die Fälschung waren.

Farid und sein Team haben das Bild im Rahmen einer dreidimensionalen Computersimulation auf Herz und Nieren geprüft. Mit Hilfe des Rechners haben sie die Szenerie rekonstruiert und dabei versucht, die Situation auf dem Bild präzise nachzubilden.

So konnte Farid nachweisen, dass die Schatten hinter Oswald, zu seiner Rechten und unmittelbar unter seiner Nase in der Tat durch eine einzige Lichtquelle  –  in diesem Fall die Sonne  –  geworfen werden können. "Als Forscher möchte ich zwar nicht mit absoluter Sicherheit sagen, das Foto sei echt", sagt Hany Farid, der anfänglich selber zu den Skeptikern gehörte. "Aber ich halte eine Fälschung für extrem unwahrscheinlich."

Nicole Mai

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