Präzisionsmessungen: Das schwächste Magnetfeld des Sonnensystems
Magnetfelder durchdringen sehr leicht Materie und machen dadurch Forschern bei extrem präzisen Messungen immer wieder einen Strich durch die Rechnung. So ist praktisch an jedem Ort der Erde das Erdmagnetfeld zu spüren, hinzu kommen Störeinflüsse von elektrischen Anlagen.
Ein Wissenschaftlerteam um Peter Fierlinger von der Technischen Universität München hat nun eine Experimentierkammer entwickelt, in der störende Magnetfeldeinflüsse um den Faktor von mehr als einer Million abgeschwächt werden. Kein anderer Ort ist derart frei von Magnetfeldern. Die Kammer mit 4,1 Kubikmeter Innenvolumen wird durch Schalen einer hochmagnetisierbaren Legierung gegenüber niederfrequenten Magnetfeldern abgeschirmt.
Der Bau der Kammer dient als Vorbereitung für eine Präzisionsmessung an Neutronen. Fierlinger und Kollegen möchten damit die Annahme bestätigen, dass das Neutron über eine ungleiche Ladungsverteilung, ein so genanntes Dipolmoment, verfügt. Bisherige Messungen waren jedoch nicht in der Lage, diesen winzigen Effekt zu bestätigen. Dank ihrer magnetfeldfreien Kammer können die Forscher die Messgenauigkeit um das 100-Fache steigern, schreiben sie in einer Mitteilung der TUM.
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