Einparken: Das Selbstbild fährt mit
Frauen parken schlechter ein - mangels Vertrauen in die eigenen Fahrkünste
Männer können besser einparken als Frauen: Dieses vermeintliche Klischee bestätigen zahlreiche Forschungsergebnisse. Doch offenbar beruhen die Geschlechtsunterschiede nur bei Fahranfängern auf dem räumlich-visuellen Vorstellungsvermögen, berichtete jetzt ein Team um Onur Güntürkün von der Universität Bochum. Einige Jahre nach Erwerb des Führerscheins bestimmt vielmehr das jeweilige Selbstbild über die Einparkkünste – etwa die unter Männern verbreitete Überzeugung, das Steuer ebenso gut zu beherrschen wie Formel-1-Ikone Michael Schumacher.
Die Bochumer Psychologen baten 30 weibliche und 35 männliche Probanden, mehrfach vorwärts, rückwärts und seitwärts zwischen anderen Autos einzuparken. Die getesteten Frauen hatten nach eigenen Angaben genauso viel Erfahrung im Autofahren wie die Männer. Trotzdem schätzten sie ihre Fahrkünste schlechter ein. Tatsächlich brauchten die Probandinnen nicht nur länger, um den Wagen in die Parklücke zu navigieren, sondern standen am Ende auch weniger exakt auf den vorgegebenen Markierungen. Dies galt allerdings nur fürs Seitwärtseinparken; vorwärts und rückwärts steuerten weibliche und männliche Versuchspersonen das Auto gleichermaßen gut in die Parklücken.
Erwartungsgemäß schnitten die Männer auch beim "mentalen Rotieren" besser ab, einem Test, der das räumlich-visuelle Vorstellungsvermögen erfasst. Für Fahranfänger galt: Je besser das Testergebnis, desto schneller parkten sie ein. Die Genauigkeit des Manövers blieb davon hingegen unbeeinflusst – sie hing nur von der Selbsteinschätzung ab. Bei geübten Einparkern schlug die eigene Überzeugung, ein guter oder schlechter Fahrer zu sein, vollends durch: Hier entschied sie sowohl über Tempo als auch über die Präzision des Parkens, während das Talent im mentalen Rotieren keine Rolle mehr spielte.
Dass Männer schneller einparken, hätten demnach allenfalls Fahranfänger ihrem besseren räumlichen Vorstellungsvermögen zu verdanken, schlussfolgern Güntürkün und seine Kollegen. Mit zunehmender Erfahrung verliere dieses aber an Bedeutung, weil sich das Verhalten am Steuer automatisiere. (cg)
Wolf, C. C. et al.:Sex Differences in Parking Are Affected by Biological and Social Factors. In: Psychological Research 10.1007/s00426-009-0267-6, 2009.
Die Bochumer Psychologen baten 30 weibliche und 35 männliche Probanden, mehrfach vorwärts, rückwärts und seitwärts zwischen anderen Autos einzuparken. Die getesteten Frauen hatten nach eigenen Angaben genauso viel Erfahrung im Autofahren wie die Männer. Trotzdem schätzten sie ihre Fahrkünste schlechter ein. Tatsächlich brauchten die Probandinnen nicht nur länger, um den Wagen in die Parklücke zu navigieren, sondern standen am Ende auch weniger exakt auf den vorgegebenen Markierungen. Dies galt allerdings nur fürs Seitwärtseinparken; vorwärts und rückwärts steuerten weibliche und männliche Versuchspersonen das Auto gleichermaßen gut in die Parklücken.
Erwartungsgemäß schnitten die Männer auch beim "mentalen Rotieren" besser ab, einem Test, der das räumlich-visuelle Vorstellungsvermögen erfasst. Für Fahranfänger galt: Je besser das Testergebnis, desto schneller parkten sie ein. Die Genauigkeit des Manövers blieb davon hingegen unbeeinflusst – sie hing nur von der Selbsteinschätzung ab. Bei geübten Einparkern schlug die eigene Überzeugung, ein guter oder schlechter Fahrer zu sein, vollends durch: Hier entschied sie sowohl über Tempo als auch über die Präzision des Parkens, während das Talent im mentalen Rotieren keine Rolle mehr spielte.
Dass Männer schneller einparken, hätten demnach allenfalls Fahranfänger ihrem besseren räumlichen Vorstellungsvermögen zu verdanken, schlussfolgern Güntürkün und seine Kollegen. Mit zunehmender Erfahrung verliere dieses aber an Bedeutung, weil sich das Verhalten am Steuer automatisiere. (cg)
Wolf, C. C. et al.:Sex Differences in Parking Are Affected by Biological and Social Factors. In: Psychological Research 10.1007/s00426-009-0267-6, 2009.
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