Meteoritenforschung: Das Sonnensystem ist älter als angenommen
Unser Sonnensystem ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt, das ist die gängige Aussage in den meisten Astronomie-Lehr- und Sachbüchern. Aber wie alt ist es genau? Laut den beiden Forschern Audrey Bouvier und Meenakshi Wadhwa an der Arizona State University in Tempe bildete sich das erste feste Material vor 4,5682 Milliarden Jahren. Damit wäre das von ihnen ermittelte Alter um bis zu zwei Millionen Jahre höher als der bislang von den Meteoritenforschern angenommene Wert. Die bisherigen Rekordhalter waren die beiden Meteoriten von Efremowka aus Kasachstan und Allende aus Mexiko.
Für ihre Untersuchungen verwendeten die beiden Forscher Material eines in Nordafrika im Jahre 2004 gefundenen Meteoriten mit der Bezeichnung "Northwest Africa 2364". Es handelt sich um einen besonders urtümlichen Vertreter der Klasse der "kohligen Chondriten", Material aus der Frühzeit des Sonnensystems, dass sich seit seiner Bildung praktisch nicht mehr verändert hat.
Sie separierten daraus einen Kalzium-Aluminium-reichen Einschluss (Englisch: calcium-aluminium-rich inclusion, CAI). Dies ist ein kalzium- und aluminium-reiches Aggregat aus hochschmelzenden Mineralen, die als erste im abkühlenden solaren Urnebel kondensierten. Dabei waren sie mannigfaltigen Reaktionen mit den Stoffen des Urnebels ausgesetzt, bis sie ihre heutige Form erhielten und sich seitdem nicht mehr veränderten.
Zur Altersbestimmung setzten die beiden Forscher die Massenspektrometrie ein und bestimmten das Verhältnis der beiden Blei-Isotope 207Pb zu 206Pb. Aus dem Isotopenverhältnis ergab sich ein Erstarrungsalter von 4,5682 Milliarden Jahren. Dies ist das höchste bislang für einen Festkörper des Sonnensystems bestimmte Alter und ist nach Ansicht der beiden Forscher die beste Altersangabe für die Bildung des Sonnensystems. In diesem Fall gilt die Bildung der ersten festen Körner in der Gas- und Staubscheibe um die junge Sonne als der Beginn der Planetenbildung.
Tilmann Althaus
Für ihre Untersuchungen verwendeten die beiden Forscher Material eines in Nordafrika im Jahre 2004 gefundenen Meteoriten mit der Bezeichnung "Northwest Africa 2364". Es handelt sich um einen besonders urtümlichen Vertreter der Klasse der "kohligen Chondriten", Material aus der Frühzeit des Sonnensystems, dass sich seit seiner Bildung praktisch nicht mehr verändert hat.
Sie separierten daraus einen Kalzium-Aluminium-reichen Einschluss (Englisch: calcium-aluminium-rich inclusion, CAI). Dies ist ein kalzium- und aluminium-reiches Aggregat aus hochschmelzenden Mineralen, die als erste im abkühlenden solaren Urnebel kondensierten. Dabei waren sie mannigfaltigen Reaktionen mit den Stoffen des Urnebels ausgesetzt, bis sie ihre heutige Form erhielten und sich seitdem nicht mehr veränderten.
Zur Altersbestimmung setzten die beiden Forscher die Massenspektrometrie ein und bestimmten das Verhältnis der beiden Blei-Isotope 207Pb zu 206Pb. Aus dem Isotopenverhältnis ergab sich ein Erstarrungsalter von 4,5682 Milliarden Jahren. Dies ist das höchste bislang für einen Festkörper des Sonnensystems bestimmte Alter und ist nach Ansicht der beiden Forscher die beste Altersangabe für die Bildung des Sonnensystems. In diesem Fall gilt die Bildung der ersten festen Körner in der Gas- und Staubscheibe um die junge Sonne als der Beginn der Planetenbildung.
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