News: Das tägliche Glas Rotwein
Amerikanische Wissenschaftler bezweifeln, dass ein oder zwei Gläser Rotwein täglich dem Herzinfarkt vorbeugen. Diese als "französisches Paradoxon" bekannte Theorie beruht auf der Beobachtung, dass in Frankreich trotz fettreicher Kost die Herzinfarktrate im Gegensatz zu anderen Ländern wie den USA gering ist. Der regelmäßige Rotweinkonsum der Franzosen soll hierfür verantwortlich sein. Ira Goldberg von der Columbia University in New York hält diese Erklärung für zu kurz gegriffen, da anderes Konsumverhalten wie die Ernährung von frischen Früchten, Gemüse oder Fisch nicht berücksichtigt ist. Sie bezweifelt auch die Annahme, dass die antioxidative Wirkung des Weines vor Herzinfarkten schützt. Einerseits sei eine solche Wirkung von Antioxidantien bisher noch nicht sicher nachgewiesen, andererseits enthielten auch Fruchtsäfte antioxidative Stoffe ohne die bekannten Nebenwirkungen des Alkohols. Die Ärztin rät ihren Patienten statt zu Rotwein zu Bewegung, gesunder Ernährung und zur Kontrolle von Cholesterin und Körpergewicht.
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