Wechselwirkende Galaxien: Das Umfeld von NGC 4911
Eine majestätische Spirale im Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices) ist die rund 320 Millionen Lichtjahre von uns entfernte Galaxie NGC 4911. Sie befindet sich tief innerhalb des Coma-Galaxienhaufens, einer großen Ansammlung von rund 1000 Welteninseln, die sich über viele Millionen Lichtjahre erstreckt.
Die Galaxie NGC 4911 weist nahe ihres Zentrums auffällige Streifen aus Gas und Staub auf, die von leuchtenden Sternhaufen und Gaswolken illuminiert werden. Sie belegen eine intensive Sternentstehung in der Galaxie. Da dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble insgesamt rund 28 Stunden belichtet wurde, treten auch lichtschwache Strukturen im Umfeld der Galaxie hervor. Weit über die helle Scheibe von NGC 4911 hinaus erstrecken sich lichtschwache Spiralarme, die aus Millionen von Sternen und dünnem Gas bestehen. Sie sind bis zu 100 000 Lichtjahre vom Zentrum von NGC 4911 entfernt.
Verantwortlich für diese "Geisterarme" ist die scheibenförmige Galaxie NGC 4911A, die auf diesem Bild unmittelbar rechts von NGC 4911 steht. Sie hat mit ihrer Schwerkraft Sterne und Gas aus ihrer großen Nachbarin herausgerissen. Zudem lösten ihre Gezeitenwechselwirkungen auch die intensive Sternbildung in NGC 4911 aus, in dem sie die dort vorhandenen Gas- und Staubmassen zum Kollaps anregte.
Über lange Sicht werden sich die herausgerissenen Sterne und Gas innerhalb des Coma-Galaxienhaufens verteilen, sie gehören dann keiner bestimmten Galaxie mehr an. Solche intergalaktischen Sternansammlungen sind auch von anderen Galaxienhaufen bekannt.
Möglicherweise werden sich die beiden wechselwirkenden Galaxien zu einer Welteninsel vereinigen, was in dichten Galaxienhaufen wie dem Coma-Haufen nichts Ungewöhnliches ist. An der Stelle von NGC 4911 und NGC 4911A wird sich dann in einigen hundert Millionen Jahren eine große elliptische Galaxie erstrecken.
Tilmann Althaus
Die Galaxie NGC 4911 weist nahe ihres Zentrums auffällige Streifen aus Gas und Staub auf, die von leuchtenden Sternhaufen und Gaswolken illuminiert werden. Sie belegen eine intensive Sternentstehung in der Galaxie. Da dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble insgesamt rund 28 Stunden belichtet wurde, treten auch lichtschwache Strukturen im Umfeld der Galaxie hervor. Weit über die helle Scheibe von NGC 4911 hinaus erstrecken sich lichtschwache Spiralarme, die aus Millionen von Sternen und dünnem Gas bestehen. Sie sind bis zu 100 000 Lichtjahre vom Zentrum von NGC 4911 entfernt.
Verantwortlich für diese "Geisterarme" ist die scheibenförmige Galaxie NGC 4911A, die auf diesem Bild unmittelbar rechts von NGC 4911 steht. Sie hat mit ihrer Schwerkraft Sterne und Gas aus ihrer großen Nachbarin herausgerissen. Zudem lösten ihre Gezeitenwechselwirkungen auch die intensive Sternbildung in NGC 4911 aus, in dem sie die dort vorhandenen Gas- und Staubmassen zum Kollaps anregte.
Über lange Sicht werden sich die herausgerissenen Sterne und Gas innerhalb des Coma-Galaxienhaufens verteilen, sie gehören dann keiner bestimmten Galaxie mehr an. Solche intergalaktischen Sternansammlungen sind auch von anderen Galaxienhaufen bekannt.
Möglicherweise werden sich die beiden wechselwirkenden Galaxien zu einer Welteninsel vereinigen, was in dichten Galaxienhaufen wie dem Coma-Haufen nichts Ungewöhnliches ist. An der Stelle von NGC 4911 und NGC 4911A wird sich dann in einigen hundert Millionen Jahren eine große elliptische Galaxie erstrecken.
Tilmann Althaus
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