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News: Das Web zum Anfassen

Das Ärgerliche beim Einkaufen im Internet ist, daß man nichts anfassen kann. Glücklicherweise könnte sich das jetzt ändern: Eine motorisierte Computer-Maus ermöglicht den 'Surfern', Oberflächenstrukturen oder auch andere tastbare Eigenschaften zu 'erfühlen' - von Gegenständen, die sie auf ihrem Bildschirm sehen.
Die Besucher der Konferenz Web99 in San Francisco konnten die "Tastmaus" schon ausprobieren: Wenn sie den Mauszeiger über einen Tennisschläger bewegten, spürten sie die straff gespannten Saiten. Man kann auch die Rippel einer Kordhose fühlen oder mit einem Auto eine Testfahrt machen und dabei wahrnehmen, wie es sich in Kurven neigt oder auf Geraden beschleunigt. Die Maus kann einem sogar den Eindruck vermitteln, daß man sich gerade gegen starken Wind stemmt.

Bis heute war die Technologie für solche "Tastmäuse" auf Tastaturen und Joysticks für Computerspiele beschränkt. Ursprünglich entwickelten die Stanford University und die NASA solche Gegenkraft erzeugende Technologien für Flugsimulatoren. Vor kurzem hat es die Immersion Corporation in San Jose, Kalifornien, geschafft, die schnellen Datenübertragungsraten zu erreichen, die für virtuelle Einkaufsbummel nötig sind.

Die Maus wird mit zwei Motoren horizontal und vertikal auf einer Unterlage bewegt. Wenn der Mauszeiger über ein Bild auf einer Webseite fährt, werden einprogrammierte Kommandos an den Prozessor der Maus übertragen und die Motoren aktiviert.

Abgesehen vom online-Einkaufen könnte die Maus hervorragend in Schulen eingesetzt werden, sagt Robert Tinker, der in einem gemeinnützigen Unternehmen arbeitet, das sich mit dem Einsatz von neuen Technologien in der Erziehung und Ausbildung beschäftigt. Tinker möchte die "Tastmäuse" im Unterricht einsetzen, um Kindern die Naturkräfte näherzubringen, besonders auf der atomaren Ebene, die für die Kinder unsichtbar und damit schlecht vorstellbar ist. "Mit dieser Technologie können sich Kinder um ein Molekül herumtasten", sagt er.

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