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Atmosphäre: Daten zu globaler Wolkenbedeckung falsch?

Satellitendaten, die eine Abnahme der globalen Bewölkung in den vergangenen zwanzig Jahren verzeichneten, könnten unzutreffend sein. Wie Amato Evan von der Universität von Wisconsin in Madison und seine Kollegen behaupten, hat ein veränderter "Blickwinkel" der Messinstrumente zu dem Eindruck geführt. Dies würde zahlreiche Klimasimulationen in ihrer Aussagekraft schmälern.

Evan und seine Mitarbeiter hatten Daten des International Satellite Cloud Climatology Project (ISCCP) analysiert, die eine kontinuierliche Bewölkungsabnahme von insgesamt bis zu vier Prozent in den letzten beiden Jahrzehnten zeigten. Sie beobachteten, dass sich die Abnahme abrupt dann zeigte, wenn die entsprechenden Satelliten ihren Blickwinkel änderten. Da immer mehr solcher Späher in die Umlaufbahnen geschossen wurden, konnten die einzelnen Instrumente ihr Beobachtungsfeld einschränken und sich stärker nach unten orientieren. Bei Ansicht senkrecht von oben erscheinen Wolken aber weniger dicht als bei einem schrägen Blick von der Seite, betonen die Forscher. Der Schluss, die Wolkenbedeckung habe abgenommen, sei daher nur ein geometrisches Artefakt.

William Russow vom City College in New York und Leiter der Datenauswertung des ISCCP räumt zwar ein, dass die Drehung der Satelliten durchaus einen Effekt auf die Daten haben könnte. Evan und sein Team hätten das Ausmaß des Effektes aber nicht gemessen und die Folgerung deutlich übertrieben.

Wolken spielen eine entscheidende Rolle im Energiehaushalt der Erde: Sie reflektieren die auftreffende Sonneneinstrahlung und wirken dadurch kühlend. Andererseits wirkt eine dichte Wolkendecke wie ein Schutzmantel, der die Wärmeabstrahlung der Erde behindert. Zudem beobachten Forscher mit zunehmender Luftverschmutzung kleinere Tropfen in den Wolken, die wiederum das Absorptions- und Reflexionsverhalten beeinflussen. Die Simulation der Bewölkung ist daher außerordentlich schwierig. (af)

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