Kometensonde: Deep Impact holt Schwung für Hartley 2
Der US-Raumsonden-Veteran "Deep Impact" steht kurz vor dem Erreichen eines neuen Ziels, den Kometen Hartley-2. Vor fast genau fünf Jahren, am 4. Juli 2005, sorgte die Sonde für Schlagzeilen, als ein 370 Kilogramm schwerer Teil von ihr mit mehr als zehn Kilometer pro Sekunde in den Kern des Kometen Tempel 1 hineinraste. Eine riesige Fontäne aus verdampften Wasser und sehr viel Staub brach aus der Einschlagstelle hervor, wir berichteten. Das Mutterschiff beobachtete dabei das Geschehen mit seinen Kameras aus rund 200 Kilometer Distanz.
Deep Impact hatte bei dem nahen Vorbeiflug am Kometenkern keinen Schaden genommen und verfügte noch einen großen Vorrat an Treibstoff für Bahnänderungen und für die Lageregelung. Daher entschloss sich die US-Raumfahrtbehörde NASA, die Sonde nicht kurz nach ihrem Vorbeiflug an Tempel 1 aufzugeben, sondern mit ihr einen weiteren Kometen zu besuchen.
Um den Kometen Hartley 2 überhaupt erreichen zu können, waren neben mehreren Zündungen des Bordantriebs insgesamt fünf Erdvorbeiflüge erforderlich, um der Sonde den nötigen Schwung zu verleihen. Der letzte von ihnen fand in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 2010 statt, als Deep Impact gegen 0:03 Uhr MESZ einen geringsten Abstand von rund 30 000 Kilometern über dem südlichen Atlantik erreichte.
Bislang wurden nur fünf Kometen mittels Raumsonden aus der Nähe untersucht, es waren die Schweifsterne Giacobini-Zinner, Halley, Borrelly, Wild 2 und Tempel 1. Im Februar 2011 soll die ebenfalls wiederverwendete US-Raumsonde Stardust den Kometen Tempel 1 zum zweiten Mal aus der Nähe untersuchen, um den von Deep Impact geschlagenen Krater zu fotografieren, der während des Vorbeiflugs des Mutterschiffs von Deep Impact in der Auswurfwolke verborgen blieb.
Mitte 2014 soll schließlich die europäische Kometensonde Rosetta den Schweifstern Tschurjumow-Gerasimenko erreichen und ihn für mindestens ein Jahr auf seinem Weg um die Sonne begleiten. Dabei wird das kleine Landegerät Philae auf dem Kometenkern landen, die chemische Zusammensetzung der Oberfläche ermitteln und Bilder zurückfunken.
Tilmann Althaus
Deep Impact hatte bei dem nahen Vorbeiflug am Kometenkern keinen Schaden genommen und verfügte noch einen großen Vorrat an Treibstoff für Bahnänderungen und für die Lageregelung. Daher entschloss sich die US-Raumfahrtbehörde NASA, die Sonde nicht kurz nach ihrem Vorbeiflug an Tempel 1 aufzugeben, sondern mit ihr einen weiteren Kometen zu besuchen.
Die Wahl fiel schließlich auf den kurzperiodischen Kometen 103P/Hartley 2, der im Jahr 1986 vom australischen Astronomen Malcolm Hartley entdeckt wurde. Er benötigt für einen Sonnenumlauf rund 6,3 Jahre. Die neu definierte Mission von Deep Impact erhielt die Bezeichnung DIXI, für "Deep Impact extended Investigation of comets". Da die Sonde innerhalb der nächsten fünf Jahre nicht unbeschäftigt durchs Sonnensystem fliegen sollte, wurde ihre leistungsstarke Telekamera in dieser Zeit für die Suche nach Exoplaneten eingesetzt. Der Missionsabschnitt erhielt die Bezeichnung EPOCh, für "Extrasolar Planet Observation und Characterisation". Aus den beiden neuen Aufgaben wurde schließlich die Gesamtbezeichnung "EPOXI" für die neue Aufgabe von Deep Impact abgeleitet.
Um den Kometen Hartley 2 überhaupt erreichen zu können, waren neben mehreren Zündungen des Bordantriebs insgesamt fünf Erdvorbeiflüge erforderlich, um der Sonde den nötigen Schwung zu verleihen. Der letzte von ihnen fand in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 2010 statt, als Deep Impact gegen 0:03 Uhr MESZ einen geringsten Abstand von rund 30 000 Kilometern über dem südlichen Atlantik erreichte.
Durch den Erdvorbeiflug erhöhte sich die Geschwindigkeit der Sonde um anderthalb Kilometer pro Sekunde relativ zur Sonne. Nun kann Deep Impact den Kometen Hartley 2 erreichen und wird seinen Kern am 4. November 2010 in einem Abstand von rund 700 Kilometern passieren. Dabei soll die Sonde mit ihren beiden Bordkameras und einem Infarotspektrometer den Kern und seine Aktivität wie Gasausbrüche und Schweife im Detail erfassen.
Bislang wurden nur fünf Kometen mittels Raumsonden aus der Nähe untersucht, es waren die Schweifsterne Giacobini-Zinner, Halley, Borrelly, Wild 2 und Tempel 1. Im Februar 2011 soll die ebenfalls wiederverwendete US-Raumsonde Stardust den Kometen Tempel 1 zum zweiten Mal aus der Nähe untersuchen, um den von Deep Impact geschlagenen Krater zu fotografieren, der während des Vorbeiflugs des Mutterschiffs von Deep Impact in der Auswurfwolke verborgen blieb.
Mitte 2014 soll schließlich die europäische Kometensonde Rosetta den Schweifstern Tschurjumow-Gerasimenko erreichen und ihn für mindestens ein Jahr auf seinem Weg um die Sonne begleiten. Dabei wird das kleine Landegerät Philae auf dem Kometenkern landen, die chemische Zusammensetzung der Oberfläche ermitteln und Bilder zurückfunken.
Tilmann Althaus
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