News: Deimos der "Schrecken" im Porträt
Die US-Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) nutzte ihre HIRISE-Kamera, um am 21. Februar 2009 den kleineren und äußeren Marsmond Deimos abzulichten. Deimos, griechisch für "Schrecken" umrundet den Roten Planeten in einem Abstand von rund 20 000 Kilometern und benötigt für einen Umlauf rund 43 Stunden.
Mit einem Durchmesser von nur rund 15 Kilometern wirkt Deimos von der Oberfläche des Mars mit dem bloßen Auge betrachtet als ein heller Stern mit der zehnfachen Helligkeit der Venus an unserem Himmel. Dagegen erscheint der innere Marsmond Phobos mit einem maximalen Durchmesser von 27 Kilometern und einer Umlaufhöhe von nur 6000 Kilometern deutlich als unregelmäßige Scheibe mit einem scheinbaren Durchmesser von etwa einem Drittel des irdischen Vollmonds.
Für die beiden Bilder von Deimos musste MRO seine übliche Ausrichtung auf die Marsoberfläche verlassen und gezielt der Bewegung von Deimos am Himmel nachgeführt werden. Die Bilder entstanden im Abstand von rund fünfeinhalb Stunden und zeigen den Mond daher aus zwei verschiedenen Blickwinkeln und unterschiedlicher Beleuchtung durch die Sonne. Deimos rotiert wie der Erdmond gebunden, das heißt, er wendet dem Mars stets die gleiche Seite zu. Er rotiert also genauso schnell um seine Achse, wie er für einen Umlauf um den Mars benötigt.
Die Bilder entstanden im sichtbaren Licht und im nahen Infrarot und geben daher nicht die wahre Farbe von Deimos wieder. Allerdings ist bei beiden Marsmonden nicht viel Farbe im Spiel. Aus der Nähe betrachtet erscheinen beide Monde in tiefem Schwarz und erinnern an zwei Stücke Kohle. Sie werfen nur etwa sieben Prozent des Sonnenlichts zurück.
Die Aufnahmen erreichen eine Auflösung von 20 Metern pro Bildpunkt, so dass sich Einzelheiten ab etwa 60 Meter Durchmesser auf Deimos erspähen lassen. Auffällig ist die sehr staubige Oberfläche, die dem Mond ein sehr abgerundetes Aussehen verleiht. Auch die Krater erscheinen sehr diffus und weisen nur selten scharfe Ränder auf. Dagegen wirken die Strukturen auf Phobos wesentlich schärfer konturiert. Warum die beiden Monde trotz sehr ähnlicher mineralogisch-chemischer Zusammensetzung so unterschiedlich sind, ist nach wie vor ein großes Rätsel.
Die beiden Bilder von MRO gehören zu den besten Aufnahmen von Deimos. Vor rund dreißig Jahren gelangen den beiden Orbitern des Viking-Programms einige Schnappschüsse aus der Nähe, allerdings nur in Schwarz-Weiß. Zudem waren manche der Aufnahmen durch die rasche Bewegung der beiden Sonden relativ zu Deimos etwas verwischt.
Im nächsten Jahr dürften wir über den inneren Mond Phobos einiges von seiner Zusammensetzung und seinem inneren Aufbau erfahren. Dann nämlich soll die Ende 2009 startende russische Raumsonde Phobos-Grunt auf diesem Marsmond landen und von dort sogar eine Bodenprobe zur Erde schicken. Vielleicht lässt sich damit endgültig die Frage klären, ob die beiden Marsmonde eingefangene Asteroiden sind, oder ob es sich um Überbleibsel des Materials handelt, aus dem sich der Mars einst bildete.
Tilmann Althaus
Mit einem Durchmesser von nur rund 15 Kilometern wirkt Deimos von der Oberfläche des Mars mit dem bloßen Auge betrachtet als ein heller Stern mit der zehnfachen Helligkeit der Venus an unserem Himmel. Dagegen erscheint der innere Marsmond Phobos mit einem maximalen Durchmesser von 27 Kilometern und einer Umlaufhöhe von nur 6000 Kilometern deutlich als unregelmäßige Scheibe mit einem scheinbaren Durchmesser von etwa einem Drittel des irdischen Vollmonds.
Für die beiden Bilder von Deimos musste MRO seine übliche Ausrichtung auf die Marsoberfläche verlassen und gezielt der Bewegung von Deimos am Himmel nachgeführt werden. Die Bilder entstanden im Abstand von rund fünfeinhalb Stunden und zeigen den Mond daher aus zwei verschiedenen Blickwinkeln und unterschiedlicher Beleuchtung durch die Sonne. Deimos rotiert wie der Erdmond gebunden, das heißt, er wendet dem Mars stets die gleiche Seite zu. Er rotiert also genauso schnell um seine Achse, wie er für einen Umlauf um den Mars benötigt.
Die Bilder entstanden im sichtbaren Licht und im nahen Infrarot und geben daher nicht die wahre Farbe von Deimos wieder. Allerdings ist bei beiden Marsmonden nicht viel Farbe im Spiel. Aus der Nähe betrachtet erscheinen beide Monde in tiefem Schwarz und erinnern an zwei Stücke Kohle. Sie werfen nur etwa sieben Prozent des Sonnenlichts zurück.
Die Aufnahmen erreichen eine Auflösung von 20 Metern pro Bildpunkt, so dass sich Einzelheiten ab etwa 60 Meter Durchmesser auf Deimos erspähen lassen. Auffällig ist die sehr staubige Oberfläche, die dem Mond ein sehr abgerundetes Aussehen verleiht. Auch die Krater erscheinen sehr diffus und weisen nur selten scharfe Ränder auf. Dagegen wirken die Strukturen auf Phobos wesentlich schärfer konturiert. Warum die beiden Monde trotz sehr ähnlicher mineralogisch-chemischer Zusammensetzung so unterschiedlich sind, ist nach wie vor ein großes Rätsel.
Die beiden Bilder von MRO gehören zu den besten Aufnahmen von Deimos. Vor rund dreißig Jahren gelangen den beiden Orbitern des Viking-Programms einige Schnappschüsse aus der Nähe, allerdings nur in Schwarz-Weiß. Zudem waren manche der Aufnahmen durch die rasche Bewegung der beiden Sonden relativ zu Deimos etwas verwischt.
Im nächsten Jahr dürften wir über den inneren Mond Phobos einiges von seiner Zusammensetzung und seinem inneren Aufbau erfahren. Dann nämlich soll die Ende 2009 startende russische Raumsonde Phobos-Grunt auf diesem Marsmond landen und von dort sogar eine Bodenprobe zur Erde schicken. Vielleicht lässt sich damit endgültig die Frage klären, ob die beiden Marsmonde eingefangene Asteroiden sind, oder ob es sich um Überbleibsel des Materials handelt, aus dem sich der Mars einst bildete.
Tilmann Althaus
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