Biologie: Dem Aal auf den Flossen
Einen einzelnen Fisch im Ozean orten zu wollen, ähnelt der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Deshalb schien es bisher auch unmöglich, Europäische Aale (Anguilla anguilla) zu verfolgen, wenn sie nach Erreichen der Geschlechtsreife ihre 5000 Kilometer lange Reise in die Sargassosee südlich der Bermuda-Inseln unternehmen, um sich dort zu paaren. Doch nun ist der dänischen Forscherin Kim Aarestrup und ihrem Team das Kunststück gelungen.
Die Wissenschaftler befestigten an insgesamt 22 Aalen, die sie im Westen Irlands aussetzten, so genannte „Pop-up Satellite Archival Transmitter“ (PSAT). Die Geräte sind kleiner und leichter als bisher verwendete Satellitensender und behindern die nur 60 bis 150 Zentimeter großen Fische dadurch nicht ernstlich. Sie melden kontinuierlich Bewegungsrichtung, Tiefe und Geschwindigkeit.
So konnten die Forscher die Aale zumindest auf den ersten 1300 Kilometern ihrer Reise verfolgen, bevor die Batterien der PSATs erschöpft waren. Doch auch das erlaubte bereits interessante Einblicke. So halten sich die Tiere zunächst ziemlich südlich und erreichen nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 20 Kilometern am Tag, was für eine rechtzeitige Ankunft am Ziel nicht ausreicht. Doch auf dieser Etappe schwimmen sie gegen den Strom, während sie ab den Kanaren in eine günstige westliche Strömung geraten.
Überraschend ist auch die Feststellung, dass die Aale die Nächte an der warmen Meeresoberfläche verbringen und bei Sonnenaufgang auf bis zu 1000 Meter Tiefe tauchen. Wie die Forscher vermuten, erhält die Wärme nachts den Stoffwechsel der Fische aufrecht, während das kalte Wasser tagsüber die Entwicklung der Keimdrüsen bis zur Ankunft in den tropischen Gewässern hemmt.
Julia Eder
Die Wissenschaftler befestigten an insgesamt 22 Aalen, die sie im Westen Irlands aussetzten, so genannte „Pop-up Satellite Archival Transmitter“ (PSAT). Die Geräte sind kleiner und leichter als bisher verwendete Satellitensender und behindern die nur 60 bis 150 Zentimeter großen Fische dadurch nicht ernstlich. Sie melden kontinuierlich Bewegungsrichtung, Tiefe und Geschwindigkeit.
So konnten die Forscher die Aale zumindest auf den ersten 1300 Kilometern ihrer Reise verfolgen, bevor die Batterien der PSATs erschöpft waren. Doch auch das erlaubte bereits interessante Einblicke. So halten sich die Tiere zunächst ziemlich südlich und erreichen nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 20 Kilometern am Tag, was für eine rechtzeitige Ankunft am Ziel nicht ausreicht. Doch auf dieser Etappe schwimmen sie gegen den Strom, während sie ab den Kanaren in eine günstige westliche Strömung geraten.
Überraschend ist auch die Feststellung, dass die Aale die Nächte an der warmen Meeresoberfläche verbringen und bei Sonnenaufgang auf bis zu 1000 Meter Tiefe tauchen. Wie die Forscher vermuten, erhält die Wärme nachts den Stoffwechsel der Fische aufrecht, während das kalte Wasser tagsüber die Entwicklung der Keimdrüsen bis zur Ankunft in den tropischen Gewässern hemmt.
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