Pflege: Demenzkranke werden nicht selten misshandelt
Zu Hause betreute Demenzkranke werden selten körperlich misshandelt, recht häufig aber offenbar beschimpft und psychisch bedroht. Dies ergab eine Studie des Universal College London. Claudia Cooper und ihre Kollegen hatten dafür 220 Heimpflegende in Großbritannien befragt.
Alle Befragten hatten zuvor Angehörige betreut, die kürzlich wegen ihres sich verschlechternden Zustandes ins Krankenhaus eingeliefert worden waren. Mehr als die Hälfte der Befragten gab zu, zuvor gelegentlich nicht angemessen mit den ihnen Anvertrauten umgegangen zu sein; besonders häufig seien dabei verbale Übergriffe. Ein Drittel der zugegebenen Fälle würde bei einer psychologischen Kategorisierung als Misshandlung eingestuft werden. Nur drei Befragte gaben dabei auch körperliche Misshandlungen wie Schläge, Ohrfeigen oder heftiges Schütteln zu. Die Forscher vermuten hier aber wegen der nicht anonymen Befragungssituation eine höhere Dunkelziffer.
Viele der zu Hause Pflegenden leisteten unter schwersten Umständen Hervorragendes, stünden aber unter enormem psychischen Druck, wenn sie mit ihrer Aufgabe allein gelassen werden, so Cooper zu den Ursachen der Misshandlungen. Die Forscher halten es für dringend geboten, den häuslichen Pflegern eigene psychologische Betreuung sowie mehr finanzielle Sicherheiten zu bieten.
Oft würden die Heimpflegenden von professionellem Personal im Krankenhaus oder Sozialdiensten auch nach Hinweisen auf möglichen Missbrauch nicht angesprochen: Das medizinische Personal scheue hier im Zweifel eher die Konfrontation, die dann drastische Maßnahmen nach sich ziehen müsste. Nicht regelmäßige Missbrauchsituationen seien zudem sehr schwer zu erkennen.
Nach Schätzungen der Bundesärztekammer leben auch in Deutschland mehr als eine Million Demenzkranke, während jährlich etwa 250 000 Menschen neu erkranken. Die Zahl der Betroffenen dürfte in der immer älter werdenden Bevölkerung weiter zunehmen und könnte im Jahr 2050 fast 2,5 Millionen erreichen. (jo)
Alle Befragten hatten zuvor Angehörige betreut, die kürzlich wegen ihres sich verschlechternden Zustandes ins Krankenhaus eingeliefert worden waren. Mehr als die Hälfte der Befragten gab zu, zuvor gelegentlich nicht angemessen mit den ihnen Anvertrauten umgegangen zu sein; besonders häufig seien dabei verbale Übergriffe. Ein Drittel der zugegebenen Fälle würde bei einer psychologischen Kategorisierung als Misshandlung eingestuft werden. Nur drei Befragte gaben dabei auch körperliche Misshandlungen wie Schläge, Ohrfeigen oder heftiges Schütteln zu. Die Forscher vermuten hier aber wegen der nicht anonymen Befragungssituation eine höhere Dunkelziffer.
Viele der zu Hause Pflegenden leisteten unter schwersten Umständen Hervorragendes, stünden aber unter enormem psychischen Druck, wenn sie mit ihrer Aufgabe allein gelassen werden, so Cooper zu den Ursachen der Misshandlungen. Die Forscher halten es für dringend geboten, den häuslichen Pflegern eigene psychologische Betreuung sowie mehr finanzielle Sicherheiten zu bieten.
Oft würden die Heimpflegenden von professionellem Personal im Krankenhaus oder Sozialdiensten auch nach Hinweisen auf möglichen Missbrauch nicht angesprochen: Das medizinische Personal scheue hier im Zweifel eher die Konfrontation, die dann drastische Maßnahmen nach sich ziehen müsste. Nicht regelmäßige Missbrauchsituationen seien zudem sehr schwer zu erkennen.
Nach Schätzungen der Bundesärztekammer leben auch in Deutschland mehr als eine Million Demenzkranke, während jährlich etwa 250 000 Menschen neu erkranken. Die Zahl der Betroffenen dürfte in der immer älter werdenden Bevölkerung weiter zunehmen und könnte im Jahr 2050 fast 2,5 Millionen erreichen. (jo)
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