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Ressourcen: Demokratie fördert nachhaltige Entscheidungen

Wenn Menschen über den Umgang mit Ressourcen abstimmen können, lassen sie mehr für zukünftige Generationen übrig – allerdings nur, wenn das Votum für alle bindend ist.
Eine Gruppe unterschiedlich farbiger Fifuren steht sich umarmend im Kreis und steckt die Köpfe zusammen.

Wie lässt sich der weltweite Umgang mit Ressourcen so gestalten, dass sie auch für nachfolgende Generationen ausreichen? Diese Frage ist wissenschaftlich nicht einfach zu untersuchen: Die zukünftigen Generationen können die Entscheidungen heute nicht beeinflussen – und ihre Vorgänger somit auch nicht für unsoziales Verhalten bestrafen. Hier liegt ein Unterschied zur klassischen Spieltheorie, bei der die Spieler bei unkooperativem Verhalten mit Sanktionen rechnen müssen. Wissenschaftler um Oliver Hauser von der Harvard University haben mit einem eigens dafür entwickelten Spiel geprüft, unter welchen Bedingungen Menschen dennoch zum Wohl ihrer Nachfolger wirtschaften: Je fünf ihrer Probanden bildeten eine Generation und mussten entscheiden, wie viel sie aus einer Ressource entnehmen möchten. Blieb mehr als die Hälfte der Ressource übrig, wurde der Vorrat wieder aufgefüllt und an die nächste Generation weitergegeben, andernfalls gingen alle folgenden Generationen leer aus.

Demokratie stoppt Egoisten

Durfte jeder Proband frei entscheiden, wie viel er nehmen möchte, beuteten meist Einzelne die Ressource aus, so dass spätere Generationen selbst dann nichts bekamen, wenn die Mehrheit sozial gehandelt hatte. Entschieden die Teilnehmer dagegen demokratisch, konnten sich die kooperativen Spieler gegen die egoistischen durchsetzen. Darüber hinaus waren mehr Teilnehmer zu nachhaltigem Verhalten bereit, wenn sie wussten, dass sich alle daran halten müssen. Waren jedoch nur drei der fünf Spieler an die demokratische Entscheidung gebunden, blieb oft zu wenig übrig.

Die Forscher schließen daraus, dass Demokratie nachhaltige Entscheidungen fördert. Ihrer Überzeugung nach handeln Menschen keinesfalls grundsätzlich eigennützig, sondern sind oft sogar bereit, zum Wohl der Gemeinschaft auf eigenen Gewinn zu verzichten. Eine Voraussetzung sei allerdings, dass sie nicht fürchten müssen, von anderen übervorteilt zu werden. Daher seien nicht bindende Verträge wie das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz relativ wirkungslos, da Einzelne, die nicht kooperieren, den Gesamterfolg gefährden können und so auch die Kooperationsbereitschaft der anderen Beteiligten senken.

© Nature Video
Abstimmung für eine nachhaltige Zukunft

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