News: Den Anschluß zum Rückenmark neu verlegen
Die Wissenschaftler zertrennten Ratten die Nerven, welche die Vorderläufe mit dem Rückenmark verbinden, und spritzen einem Teil der Tiere die neurotrophen Faktoren in den Bereich der durchtrennten Nerven. Nach sieben Tagen untersuchten die Neurologen den Heilungsprozeß unter dem Mikroskop: Bei den Protein-behandelten Ratten reichten die Nervenenden ins Rückenmark hinein, bei den unbehandelten Versuchstieren endeten sie hingegen an seiner äußeren Umhüllung. Die wiederverbundenen Nerven funktionierten dabei nur in den behandelten Ratten – schickten die Forscher elektrische Impulse durch die Vorderläufe, durchliefen diese ebenfalls das Rückenmark. Außerdem zogen die Tiere ihre Füße zurück, wenn Ramer und seine Kollegen Hitze oder Druck auf die Pfoten ausübten.
Möglicherweise profitieren auch Menschenmit schwerer Rückenmarksverletzungen später einmal von diesen Erkenntnissen. Die Ergebnisse zeigen, daß heilende Nerven sich wieder an das zentrale Nervensystem anschließen und dann auch sinnvolle Signale an das Gehirn weiterleiten können, meint John Steeves von der University of British Columbia in Vancouver. "Das Gute daran ist, daß sich die Nerven nicht nur regenerieren, sondern auch noch funktionieren."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 1.9.1999
"Neue Aussichten für die Behandlung von Nervenschäden "
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