News: Den Mond aus der Bahn geworfen
William Ward und Robin Canup vom Southwestern Research Institute in Boulder denken, dass sie nun eine Antwort auf dieses Rätsel gefunden haben. Sie simulierten die Wechselwirkungen des neu entstandenen Mondes mit den übrigen Resten in der Scheibe voller Trümmer um ihn herum. Demnach soll er, als er sich in den äußeren Regionen gebildet hatte, im Inneren der Scheibe Wellen erzeugt haben. Nur wenige Jahrzehnte dieser Gezeitenkräfte reichten offenbar aus, um den Mond auf die schiefe Bahn zu bringen (Nature vom 17. Februar 2000).
Bisher gab es noch zwei andere Erklärungsansätze für die Neigung der Mondbahn. Zum einen wurden Gezeitenkräfte mit der Sonne dafür verantwortlich gemacht, zum anderen vermuteten Wissenschaftler einen weiteren starken Einschlag, entweder auf der Erde oder auf dem Mond selbst. Für beide Modelle sind jedoch ganz bestimmte Bedingungen nötig, damit sie überhaupt funktionieren, erklärt Alan Boss von der Carnegie Institution of Washington. "Diese neue Idee ist recht nett, und sie passt genau zu der Vorstellung des katastrophalen Zusammenstoßes", meint er. "Ich glaube, es gibt da kein großes Problem mehr."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 19.3.1999
"Mond in rot"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 9/94, Seite 58
"Ursprung und Entwicklung des Mondes"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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