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Psychosomatik: Depersonalisation unterdrückt Schmerzgefühl

Das Gefühl der Loslösung vom eigenen Körper – die so genannte Depersonalisation – kann die Schmerzwahrnehmung deutlich unterdrücken. Dieser Verlust des natürlichen Persönlichkeitsgefühls tritt bei psychischen Störungen recht häufig auf.

Forscher um Christian Röder von der Universität Frankfurt hatten die Depersonalisation mittels Hypnose herbeigeführt und ihren Einfluss auf die Schmerzverarbeitung untersucht. Dazu reizten sie die Hand gesunder Testpersonen mit einem elektrischen Stromstoß und beobachteten die Hirnaktivität mittels funktioneller Magnetresonanztomografie.

Im wachen Zustand zeigten sich die bekannten Schmerzverarbeitungsmuster im somatosensorischen Kortex sowie im Kleinhirn. Während der hypnotischen Depersonalisation war die Aktivität in Teilen des somatosensorischen und des präfrontalen Kortex, des Scheitellappens sowie im Putamen und der Amygdala jedoch deutlich reduziert.

Die Berichte der Testpersonen deckten sich mit dieser Beobachtung: Sie stuften die Schmerzintensität während der Depersonalisation deutlich geringer ein als während des Wachzustands.

Zudem beobachteten Röder und seine Kollegen eine verminderte Aktivität in Hirngebieten, die mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers in Verbindung gebracht werden. Daraus schließen die Forscher, dass es einen neuronalen Mechanismus gibt, der für das Gefühl der Loslösung vom Selbst verantwortlich ist.

Die Erkenntnisse der Studie könnten nach Ansicht der Forscher neues Licht in die Betrachtung der Einheit von Psyche und Körper bringen. Damit ließen sich psychosomatische Krankheiten besser verstehen. (ar)

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