Verlaufsforschung: Weiterbehandlung schützt vor Rückfällen
Wie lässt sich nach der Genesung von einer psychischen Erkrankung erreichen, dass die Symptome nicht zurückkehren? Die einfache Antwort einer internationalen Studie lautet: weiter therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Allerdings nicht in Form einer fortgesetzten Behandlung, sondern mit speziellen Rückfall-Präventionsprogrammen, die auf verschiedenen therapeutischen Techniken basieren.
Die Effektivität dieser Interventionen untersuchten die Psychologin Josefien Breedvelt vom King’s College London und ihre Koautoren in einer Metaanalyse. Sie werteten die Krankheitsverläufe von insgesamt 1720 Betroffenen in 14 bereits zuvor publizierten Untersuchungen aus. Alle Teilnehmenden litten an einer Depression, aus der sie im Lauf der Behandlung herausfanden. Die Forscher interessierte, unter welchen Umständen die Patienten in den ersten zwölf Monaten nach einer erfolgreichen Therapie einen Rückfall erlitten.
Die Analyse ergab, dass eine psychologische Intervention zur Rückfallprävention vor erneuten depressiven Episoden schützte: Wem eine solche Behandlung zuteilwurde, rutschte deutlich seltener wieder in eine Depression ab als jene, die entweder keine Anschlussbehandlung erhielten, sich nur zur Kontrolle wiedervorstellen mussten oder fortgesetzt Antidepressiva einnahmen. Die therapeutische Unterstützung half dabei vor allem Betroffenen, die zuvor nicht nur eine, sondern schon mehrere depressive Phasen erlebt hatten.
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