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Bemannte Raumfahrt: Verfolgen Sie das Andocken der Sojus-Raumkapsel live! – Update

Am 4. September 2015 um 9:39  Uhr MESZ legte die Sojus-Raumkapsel mit dem dänischen Astronauten Andreas Mogensen an Bord an der ISS an. Sie können das Manöver live ab 9:20 Uhr im Internet verfolgen.

Update, 12:40 Uhr MESZ: Um 12:16 Uhr öffnete die Mannschaft der Raumkapsel Sojus TMA-18M die Luke zur Internationalen Raumstation ISS und begann bald darauf mit dem Umsteigemanöver. Nun beträgt die Mannschaftstärke auf der ISS neun Personen. Für den dänischen Astronauten Andreas Mogensen beginnen jetzt acht anstrengende Tage voller Experimente, bis er am 12. September wieder zur Erde zurückkehrt.

Die neunköpfige Besatzung der ISS am 4. September 2015 | Vom 4. bis zum 12. September 2015 werden sich neun Raumfahrer an Bord der Internationalen Raumstation ISS aufhalten.

Update, 11 Uhr MESZ: Um 9:39 Uhr MESZ hat die Raumkapsel Sojus TMA-18M erfolgreich an der ISS angelegt, nun steht der Ausstieg der drei Raumfahrer unmittelbar bevor, der gegen 12:15 Uhr geplant ist.

Seit zwei Tagen ist sie nun im All, die dreiköpfige Mannschaft der russischen Raumkapsel Sojus TMA-18M, und auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Am 4. September 2015 um 9:42 Uhr MESZ soll die Raumkapsel an der ISS anlegen. Sie können das Andockmanöver direkt verfolgen, die ESA überträgt ab 9:20 Uhr live im Internet. An Bord befinden sich der russische Kosmonaut Sergej Wolkow, der Kasache Aidyn Aimbetow und der dänische Astronaut Andreas Mogensen. Bei der zehntägigen Mission von Sojus TMA-18M handelt es sich um einen so genannten Taxiflug. Dieser dient dazu, ein frisches Raumschiff für die Stammbesatzung der ISS ins All zu bringen, denn die russischen Raumkapseln haben im Orbit nur eine begrenzte Lebensdauer. Nach den Erfahrungen der russischen Raumfahrtbehörde Roscosmos empfiehlt es sich, eine Sojus nach rund einem halben Jahr im All auszutauschen, um eine sichere Funktion zu gewährleisten. Bedenken bestehen hier insbesondere hinsichtlich der Funktion von Ventilen im Antriebssystem und der Haltbarkeit von Dichtungen in den Treibstoff- und Lebensversorgungssystemen. Die Planungen sehen vor, dass Andreas Mogensen und Aidyn Aimbetow zusammen mit Gennadi Padalka von der bisherigen ISS-Stammbesatzung am 11. September 2015 um 23:25 Uhr MESZ mit der Raumkapsel Sojus TMA-16M von der ISS ablegen und zur Erde zurückkehren sollen.

Die Crew von Sojus TMA-18M bei Start | Die Crew der russischen Raumkapsel Sojus TMA-18M startete am 2. September 2015 um 6:38 Uhr MESZ vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ins All. An Bord befinden sich der russische Kosmonaut Sergej Wolkow und der Kasache Aidyn Aimbetow sowie der dänische Astronaut Andreas Mogensen.

Derzeit sind schon zwei Sojus-Raumschiffe an der ISS angedockt. Um Platz für den Neuankömmling zu machen, legte die ältere Raumkapsel Sojus TMA-16M am 28. August 2015 vom Modul Poisk ab und flog innerhalb von rund einer Viertelstunde an den hinteren Andockstutzen des russischen Segments der ISS. In einem stark zeitgerafften Video scheint die Kapsel eine Art Weltraumballett um die ISS aufzuführen. Obwohl der Flug nur etwa 15 Minuten dauerte, ist der logistische Aufwand dafür sehr groß. An Bord befanden sich alle drei Kosmonauten, die dieser Raumkapsel zugeteilt sind. Sie steckten in ihren Druckanzügen und waren auch für eine eventuelle Rückkehr zur Erde bereit. Es lässt sich nicht völlig ausschließen, dass es auch bei einem so kurzen Raumflug zu einer ernsten Panne kommt und man beispielsweise nicht mehr an der ISS anlegen kann. Dann wäre nur noch die sofortige Rückkehr zur Erde möglich. Daher muss die Kapsel beim Umparken mit der vollen Zahl Astronauten besetzt sein.

© Roscosmos
Das "Weltraumballett" von Sojus TMA-16M
Am 28. August 2015 legte die Raumkapsel Sojus TMA-16M von der Internationalen Raumstation ISS ab, um Platz zu machen für die neue Raumkapsel Sojus TMA-18M, die am 2. September 2015 startete. Nach rund einer Viertelstunde legte die Sojus TMA-16M wieder an der Station an, wie es in diesem stark zeitgerafften Video zu sehen ist.

Auch die anderen drei Mitglieder der sechsköpfigen Stammbesatzung der ISS befanden sich in ihrem Raumschiff, denn eine Kollision des abgekoppelten Raumschiffs mit der ISS ist nicht völlig unmöglich. Sollte beispielsweise das Antriebssystem der abgekoppelten Sojus eine Fehlfunktion aufweisen, könnte es zu einem heftigen Zusammenstoß kommen, bei dem sogar Druckverlust in der Station droht. In dieser Hinsicht machte die russische Raumfahrtbehörde böse Erfahrungen, als im Juni 1997 der automatische Raumfrachter Progress M-34 beim Anflug auf die damalige russische Raumstation Mir außer Kontrolle geriet und mit großer Wucht in das Modul Spektr krachte. Es riss auf, verlor den Druck und war danach nicht mehr nutzbar. Die Situation für die Astronauten an Bord war sehr gefährlich und eine Evakuierung der Mir konnte damals so gerade eben vermieden werden.

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