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News: Der Diamant aus dem 'Ei'

'Ein Diamant ist unvergänglich.' Kein Wunder also, daß dieses herausragende Material so geschätzt ist. Aber nicht nur als Schmuckstück glänzt der Diamant. Durch seine besonderen Eigenschaften - er ist extrem hart, leitet Wärme fünfmal besser als Kupfer und ist transparent für Röntgen- und Laserstrahlen - ist er in vielen technischen Anwendungen unersetzlich. Natürliche Diamanten sind dafür jedoch zu teuer und vor allem auch zu klein. Deshalb wird vielfach daran gearbeitet, künstliche Diamantscheiben herzustellen.
Mit einem völlig neuen Reaktorprinzip ist es Forschern aus dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF in Freiburg jetzt gelungen, Diamantscheiben zu fertigen, die einen Durchmesser von 5 bis 15 Zentimetern besitzen und bis zu drei Millimeter dick sind.

Das Prinzip funktioniert folgendermaßen: Im Reaktor wird ein Methan-Wasserstoff-Plasma mittels Mikrowellen erzeugt. Durch chemische Gasphasenabscheidung (CVD – Chemical Vapour Deposition) schlagen sich aus diesem Plasma Diamantkristallite auf einem Substrat nieder, zum Beispiel auf Silicium-Wafern. "Ursprünglich wollten wir Diamantschichten für spezielle Anwendungen entwickeln", erklärt Prof. Dr. Peter Koidl aus dem IAF. "Aber mit den bestehenden Reaktoren stießen wir schnell an Grenzen."

Mit Hilfe von Simulationen ermittelten Prof. Dr. Koidl und sein Team die beste Geometrie für einen Reaktor, mit dem sich auch großflächige Diamantscheiben herstellen lassen. "Unser Ziel war es, das Plasma über einen langen Zeitraum an einer gewünschten Stelle stabil zu erhalten. Denn nur so können die Diamantschichten ungestört auf dem Substrat wachsen. Die Simulationen brachten uns auf die Ellipsoid-Reaktoren mit ihrer charakteristischen Eiform", berichtet Prof. Dr. Koidl weiter.

Mittlerweile baut die Firma Aixtron in Aachen die eiförmigen CVD-Anlagen in Lizenz und vertreibt sie weltweit in zwei Variationen. Mit dem neuen Abscheideverfahren werden die Diamantscheiben aber nicht nur größer, sondern auch preiswerter. Damit ergeben sich für die Diamanten aus dem Ei völlig neue Einsatzgebiete, wie etwa als hochbelastbare Fenster für Laser und Mikrowellengeneratoren, als Unterlagen für elektronische Bauelemente oder als Kühlkörper für die Leistungselektronik und Optoelektronik.

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