Biochemie: Der Drosophila Zähmung
Ohne den Neurotransmitter Octopamin wird die Taufliege Drosophila zahm, belegen Forscher der Universität Würzburg: Sie schalteten aggressives Verhalten bei den Fliegen nahezu völlig aus, indem sie das Gen für die Produktion dieses einen Signalmoleküls deaktivierten.
Das Team um Susanne Hoyer entwickelte ein System, das diese Attacken automatisch aufzeichnet und zählt. Auf diese Weise ermittelten die Forscher, dass ein normales dominantes Männchen einen Konkurrenten im Durchschnitt vier mal pro Minute traktiert.
Um die Bedeutung des Octopamins für das Aggressionsverhalten zu bestimmen, erzeugten die Biologen Fliegen mit einem defekten Gen für das Enzym Tyrosin-Beta-Hydroxylase. Diese Fliegen bilden kein Octopamin mehr. Die Mutanten griffen ihre Artgenossen im Experiment deutlich seltener an, obwohl sie körperlich durchaus noch in der Lage waren, andere Männchen zu attackieren.
Octopamin ist chemisch eng mit dem beim Menschen vorkommenden Botenstoffes Noradrenalin verwandt, den Wissenschaftler ebenfalls mit der Regulierung von aggressivem Verhalten in Verbindung bringen. (lfi)
Current Biology 10.1016/j.cub.2007.12.052 (2008), Abstract
©spektrumdirekt
Taufliegenmännchen zeigen sehr aggressives Revierverhalten: Platziert man zwei von ihnen an eine einzige Nahrungsquelle, dauert es nur wenige Minuten, bis sich eines von ihnen mit Gewalt durchsetzt. Es packt das unterlegene Männchen und schleudert es durch die Luft.
Das Team um Susanne Hoyer entwickelte ein System, das diese Attacken automatisch aufzeichnet und zählt. Auf diese Weise ermittelten die Forscher, dass ein normales dominantes Männchen einen Konkurrenten im Durchschnitt vier mal pro Minute traktiert.
Um die Bedeutung des Octopamins für das Aggressionsverhalten zu bestimmen, erzeugten die Biologen Fliegen mit einem defekten Gen für das Enzym Tyrosin-Beta-Hydroxylase. Diese Fliegen bilden kein Octopamin mehr. Die Mutanten griffen ihre Artgenossen im Experiment deutlich seltener an, obwohl sie körperlich durchaus noch in der Lage waren, andere Männchen zu attackieren.
Octopamin ist chemisch eng mit dem beim Menschen vorkommenden Botenstoffes Noradrenalin verwandt, den Wissenschaftler ebenfalls mit der Regulierung von aggressivem Verhalten in Verbindung bringen. (lfi)
Current Biology 10.1016/j.cub.2007.12.052 (2008), Abstract
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