Gaia-Mission: Eine Milliarde Sterne à la carte
Für viele Astronomen dürfte der 14. September 2016 wirken, als fielen Weihnachten und Ostern zusammen. So sagte es ein an der Auswertung der Daten der Gaia-Mission direkt beteiligter Wissenschaftler. Der Grund für die Freude ist die Veröffentlichung des ersten Datenkatalogs des Astrometriesatelliten, der vor rund zwei Jahren gestartet wurde. Er enthält hochgenaue Positionsangaben für rund 1,14 Milliarden Sterne unseres Milchstraßensystems, die Entfernungen und Eigenbewegungen von zwei Millionen Sternen und Messdaten zu rund 3200 veränderlichen Sternen, von denen ein Teil erst von Gaia entdeckt wurde. Zwei direkt an der Gaia-Mission und der zugehörigen hochkomplexen Datenauswertung beteiligte Wissenschaftler, Ulrich Bastian und Stefan Jordan vom Astronomischen Rechen-Institut am Zentrum für Astronomie Heidelberg, haben in der neuen Oktoberausgabe von "Sterne und Weltraum" einen leicht verständlichen Beitrag zu diesem Katalog geschrieben. Sie können ihn kostenlos in voller Länge als PDF herunterladen.
Im Artikel erklären die beiden Forscher, dass die Gaia-Daten nicht nur für die professionellen Astronomen von großem Interesse sind, sondern dass auch Amateurastronomen großen Nutzen daraus ziehen können. Der gesamte Gaia-Datenkatalog ist kostenlos im Internet verfügbar. Wie man am besten an seine Daten herankommt, ist im Artikel ausführlich beschrieben. Die Positionsangaben für die hellsten Sterne im Katalog sind auf weniger als eine Millibogensekunde genau; das entspricht dem Winkel, unter dem man einen Astronauten in Mondentfernung von der Erde aus sehen würde.
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